Fazit

 

Petra, Juni 2010:

Wieder ist ein Lebensabschnitt für uns vorbei. Zeit also, ein Fazit zu ziehen. Was hat uns Pittsburgh gebracht, war es die richtige Entscheidung gewesen, dorthin zu gehen?

Alles in allem kann ich sagen: im Nachhinein war es die richtige Entscheidung gewesen, die uns angebotene Chance anzunehmen und zu nutzen – auch für die kurze Zeit. Wir haben sehr viel gelernt hier in USA. Einmal in einem anderen Land zu leben, eine andere Sprache sprechen und sich mit einer anderen Kultur auseinandersetzen zu müssen, fremd zu sein – diese Erfahrungen haben uns weiter entwickelt, wir konnten unseren Horizont erweitern.

Am eigenen Leib konnten und mussten wir erleben, was es bedeutet, sich nicht so ausdrücken zu können, wie man es gerne möchte. Wie Sprachbarrieren zu Missverständnissen führen können - und das trotz guter Schulbildung und jahrelangem Englischunterricht. Aber wie schnell wurden uns unsere Grenzen aufgezeigt!

Nach unserem Umzug nach USA war plötzlich alles fremd. Nichts und Niemanden kannten wir, wussten nicht, wie etwas funktionierte, wo man sich hinwenden kann, wer für was zuständig ist, wen man fragen könnte und v. m.

Ich war das erste halbe Jahr nicht arbeiten und musste mir auch meine sozialen Kontakte aufbauen. Arbeitskollegen hatte ich noch nicht. Ich kannte keine Menschenseele - es war nicht immer einfach. Aber dadurch, dass ich sofort nach einem Spanisch-Konversationskurs Ausschau hielt, konnte ich super nette Leute treffen und fühlte mich auch sehr wohl in diesem Kreis.

Ja, wir haben viel erlebt – in guten wie in schlechten Zeiten. Aber das Wichtigste war immer, dass wir füreinander da waren. In einem Umfeld, wo man sonst keine Familie oder Freunde hat, ist das unerlässlich. Wir hatten ja nur uns! Und natürlich – auch in den letzten anderthalb Jahren war nicht immer alles Gold was glänzt. Aber wir haben zusammengehalten, uns gegenseitig Mut gemacht, wenn es mal nicht so einfach war. Und trotz einiger Hindernisse durften wir überwiegend viele schöne und unvergessliche Momente erleben ...

Zum Abschied durften wir viele gute Wünsche entgegennehmen, einige Farewell-Dinner erleben und wissen, wir haben in der kurzen Zeit – wenn auch nur sehr kleine – Spuren hinterlassen.