Das westliche Hochland von Guatemala und Antigua


Petra, 7. August 2011:

Ein bisschen Bauchschmerzen haben wir schon, als wir von Mexiko über die Grenze nach Guatemala fahren. Ein neues uns unbekanntes Land, von dem wir wissen, dass die Sicherheitslage hier ziemlich angespannt ist. Gut, dass wir mit Ingrid und Jörg in ihrem Unimog zwei Gleichgesinnte gefunden haben, mit denen wir das Abenteuer Guatemala gemeinsam beginnen. Ohne Probleme meistern wir die Grenzformalitäten und schon düsen wir in die Berge. Waren in Chiapas schon viele hohe Berge, nun werden sie noch höher. Durch herrliche Berglandschaften führt uns die Panamericana zu unserer ersten Herausforderung - wo finden wir einen sicheren Übernachtungsplatz?

Erst einmal weg von der Hauptstraße - wir fahren in ein winziges Dorf, wo wir die komplette Dorfbevölkerung in der Kirche vorfinden. Es ist Sonntag! Der Kirchplatz bietet einen herrlichen Übernachtungsplatz für unseren Expedi und den Unimog. Nach der Messe fragen wir den Pastor, ob wir uns neben die Kirche stellen dürfen. Hmmh - das will er nicht alleine entscheiden und fragt den "Dorfrat", was sie davon halten. Nach kurzer Diskussion bekommen wir ganz offiziell die Erlaubnis, dort zu übernachten. Unter den interessierten Augen der Dorfbewohner rangieren wir die Fahrzeuge neben die Kirche. Zwei Frauen fragen mich, ob sie die Autos fotografieren dürfen - si, claro - ja klar! Im Gegenzug frage ich, ob sie sich unser Auto einmal von innen anschauen möchten. Das war der Startschuß: schnell bildet sich eine Schlange vor unserem Expedi, weil natürlich jeder einmal ins Auto schauen möchte. Es herrscht ein Geschnatter und Gekicher und es wird an diesem späten Nachmittag noch viel gelacht. Wir haben sehr viel Spaß! Ein gelungener Einstand und ein fantastischer Beitrag zur Völkerverständigung!

Auf der Weiterreise durch das westliche Hochland passieren wir einige Vulkane am Wegesrand. Während wir nachts auf einem Parkplatz übernachten, bebt die Erde - es gibt viele aktive Vulkane in Guatemala! Wir besteigen einen, baden in heißen und in extrem heißen Vulkanquellen, bewundern die beieindruckende Lage des Lago de Atitlán mit den drei beherrschenden Vulkanen Atitlán, Tolimán und San Pedro und erliegen dem Charme der Kolonialstadt Antigua, die ebenfalls zwischen drei Vulkanen - Agua, Acatenango und dem noch aktiven Fuego - in einem breiten Tal liegt. Hier verabschieden wir unsere zwei Weggefährten Jörg und Ingrid, die weiter Richtung Süden fahren, während wir auf unserer Rückfahrt nach Mexiko wieder durch fantastische Berglandschaften fahren. Herrliche Panoramaausblicke begeistern uns unterwegs.

Interessante und ereignisreiche zwei Wochen verbringen wir in dieser Region und freuen uns, dass wir nächstes Jahr wieder in dieses Land zurückkehren werden - ohne Bauchschmerzen!



Hintergrund: Antigua wurde bereits 1543 n. Chr. von den Spaniern als Hauptstadt gegründet. Von hier wurde ein riesiges Gebiet vom heutigen Chiapas bis Costa Rica regiert. Herrlich zwischen drei Vulkanen und einem breiten Tal mit Kaffeepflanzungen gelegen, lebten zu ihrer Blütezeit im 17 Jh. fast 75.000 Menschen. Neben Lima und México war Antigua die glänzendeste Metropole der Neuen Welt. Das Ende kam 1773 n. Chr., als das bis dahin schwerste Erdbeben die Stadt in Schutt und Asche legte. Daraufhin wurde die Hauptstadt nach Ciudad de Guatemala verlegt. Trotzdem gaben die Bürger ihre Stadt nicht auf und bauten die zerstörten Gebäude wieder auf. Sie nannten sie fortan "die Alte" - La Antigua. (Quelle: Polyglot - Yucatan, Guatemala, Belize)

Die Stadt ist ein städtebauliches Meisterwerk und seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe. Dem Charme Antiguas kann sich niemand entziehen: Kopfsteinpflaster, bunte Häuser, prachtvolle Kolonialbauten, reich dekorierte Kirchenfassaden und die drei alles beherrschenden Vulkane ringsum prägen das Bild. Dazwischen die bunte Welt der Indígenas, die mit ihren farbenfrohen und kunstvollen Trachten sowie ihren fantastischen Handarbeiten und Waren einen weiteren Farbtupfer bilden. Und damit nicht genug: die phantasievoll neu lackierten Busse - alte ausrangierte Schulbusse aus den USA - rumpeln über den Busbahnhof und durch die Straßen!





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Hinter der Grenze Guatemalas
beginnt sofort das Hochland


Diese jungen Señoritas und Señores
singen mir ein Lied - gegen Süßes!


Nachdem wir die "offizielle Erlaubnis vom Dorfrat"
haben neben der Kirche zu übernachten ...


... gibt es eine lange Schlange,
denn alle wollen mal in unseren Expedi


Gruppenbild - wir haben viel Spaß gemeinsam!


Bunte Busse prägen das Straßenbild in Guatemala


Farbenfrohe Kirchenfassade in San Andrés Xecul


Heiligenverehrung San Simón


Abenddämmerung in den Bergen bei Zunil


Die heißen und sehr heißen Vulkanquellen
Fuentes Georginas


Landwirtschaft prägt das Bild ...


... im westlichen Hochland Guatemalas


Auf unserer Wanderung zum Vulkansee Chicabal ...


... mit Ingrid und Jörg


Herrlicher Ausblick auf den Lago de Atitlán umgeben von Vulkanen


Blick von Panajachel auf den Lago de Atitlán


Taxi in Panajachel


Wanderung entlang des Sees


Guatemala ist vor allem eins: sehr bunt!


Vulkane prägen auch das Bild ...


... in und um Antigua,
seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe


... bunte Häuser ...


... reich dekorierte Kirchenfassade ...


... prachtvolle Kolonialbauten -
Zeugen einer reichen Vergangenheit!


Sirenenbrunnen am Parque Central


Busbahnhof in Antigua


Farbenfrohe Trachten und Handarbeiten
werden von den Indígenas angeboten


kunstvoll bestickte Tracht


Stadtbesichtigung macht hungrig -
aber soooo hungrig?


Öffentlicher Waschplatz - hier wird Wäsche gewaschen


Reste des Franziskaner Klosters San Francisco


Über den Dächern ...


... von Antigua


Fahrt durch fantastische Berglandschaften auf unserem Weg zurück Richtung Mexiko


... unterwegs ...


... Blick auf Sacapulas auf dem Weg nach Nebaj


abgerutschte Berghänge blockieren häufig die Straßen






Unsere Campingplätze in Guatemala:


24.07. - 25.07.2011: Canton La Setta, neben der Kirche
N15,35859 W91,43961


25.07. - 28.07.2011: Quetzaltenango, Fuentes Georginas
N14,75036 W91,48012


26.07. - 28.07.2011: Parkplatz Volcan Chicabal
N14,80805 W91,64812


28.07. - 02.08.2011: Panajachel, Campania Campground
bei Mike - N14,73798 W91,14931


02.08. - 03.08.2011: Parque Ecológico Florencia, Antigua
N14,56798 W90,67413


03.08. - 05.08.2011: Antigua, Parkplatz gegenüber Busbahnhof
N14,55971 W90,74158


05.08. - 06.08.2011: Sacapulas, Turicentro Nelly
N15,29017 W91,09138