Honduras - die Bananenrepublik


Petra, 7. März 2012:

Wir stehen an der Grenze zu Honduras. Gerade haben wir unser Visa für 90 Tage bekommen, nun müssen wir nur noch unseren Expedi einführen. Doch einfacher gesagt, als getan. Im Zollbüro hält der einzige anwesende Zollbeamte seinen gerechten Büroschlaf, sein Kopf liegt auf seinen Armen über dem Schreibtisch. Hier in Mittelamerika gibt es keinen Streß, Geduld gehört zum Alltag und mañana - morgen oder besser - irgendwann - ist normal. Und doch, kaum aufgeweckt, haben wir auch schon den nötigen Papierkram erledigt und sind auf dem Weg nach Copán.

Hier besuchen wir unsere letzte (!) Maya-Ausgrabungsstätte (O-Ton Petra: Juchu!, O-Ton Klaus: Schade!), wo - neben dem Museum mit dem farbenprächtigen in Originalgröße nachgebauten Tempel Rosalila - für mich das eigentliche Highlight die bunten Aras sind, die im Urwald über unsere Köpfe hinweg fegen.

Auf unserer Fahrt Richtung Gracias Lempira fahren wir immer wieder an Kaffeefeldern vorbei. Die Kaffeebohnen liegen überall zum Trocknen aus, hin und wieder sehen wir große Kaffeefabriken, wo die Menschen säckeweise den Kaffee hinschleppen. Neben Bananen gehört er zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. Wir beobachten in vielen Gärten einen gemauerten Ofen zum Backen und Kochen. Lehm- und Dachziegeln werden am Straßenrand getrocknet und nach dem Brennen in großen Öfen fein säuberlich daneben aufgestapelt. Abseits der mit tausenden von Schlaglöchern übersäten Hauptverkehrsstraßen begegnen wir immer wieder Ochsengespanne, die Holz oder andere Lasten zu schleppen haben oder bei der Feldarbeit helfen müssen.

Baff erstaunt sind wir von den fantastischen Wandermöglichkeiten im Lande. Hervorragend angelegte und ausgeschilderte Wanderwege in den liebevoll gestalteten Nationalparks begeistern uns. Auch die Suche nach Übernachtungsplätzen führt häufig zu ausgesprochen netten Orten und gestaltet sich einfacher als erwartet.

Kiefernbäume bestimmen - im Gegensatz zu den vorherigen Ländern - die Landschaft. Regen- und Nebelwald werden von trockenen Landschaften im Südosten abgelöst. Es ist ein vielfältiges Land mit unterschiedlichen Facetten. Honduras haben wir uns anders vorgestellt.

Wie sagte mal ein Reisender, den wir vor einiger Zeit trafen: Wir geben jedem Land eine Chance! Honduras hat sie auf jeden Fall genutzt!



Hintergrund: Die Bananenrepublik - 1876 wurde in Honduras die große liberale Reform eingeführt, die ausländische Investoren in das Land locken sollte. Bodenschätze wie Gold- und Silbervorkommen sowie fruchtbare Ländereien wurden angeboten, amerikanische Investoren griffen zu. 1925 war Honduras zum weltweit größten Bananenexporteur aufgestiegen. Der Begriff "Bananenrepublik" war geboren. Die honduranische Politik wurde von den große Bananenfirmen mitbestimmt. Zwischen 1900 und 1925 marschierten amerikanische Kampftruppen sechsmal in das Land, um die Interessen der amerikanischen Investoren zu schützen!





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Farbenprächtiger Tempel Rosalila ...


... in unserer letzten Maya-Ausgrabungsstätte
in Copán ...


... wo die bunten Aras beinahe mehr begeistern.


Fahrt durch die engen Gassen
von Santa Rosa de Copán ...


... Schuhverkauf am Straßenrand ...


... die Straßen sind so eng,
wir parken unseren Expedi
zu dicht am Laternenmast!


Das kleine Dorf ...


... Gracias Lempira, benannt nach ...


... Lempira, indianischer Kämpfer gegen die Spanier,
der nicht nur diesem Dorf, sondern auch der
honduranischen Währung seinen Namen gab.


...


Kathedrale und ...


... Kirche in Gracias Lempira.


Wanderung im Parque Nacional Celaque ...


... durch Bergnebelwald ...


... auch der Baumstamm dient als
Nährboden für dieses Gewächs ...


... Wandern in den Tropen ist anstrengend!


Kaffeepflanze mit Kaffeebohne ...


... die überall zum Trocknen ausgelegt werden.


Panoramablick auf dem Weg zum ...


... bezaubernden Berg- und Töpferdorf ...


... La Campa mit schöner Kirche ...


...


Steinöfen sind an vielen Häusern zu finden.


Ochsengespann


staubige Mitfahrgelegenheit


Ob Schweine oder andere Lasten ...


... da platzt fast die Kameralinse!


frisches Obst am Wegesrand


Lago Yojoa


...


Die vielen Reiseerlebnisse werden
ins Tagebuch eingetragen!


Not macht erfinderisch -
unsere praktische Reisewaschmaschine ...


... denn große Wäsche ist angesagt!


Farbenprächtiger Motmot ...


... mit interessanten Schwanzfedern


Wanderung im Parque Nacional ...


... Azul Meambar ...


...


...


...


...


... mit herrlichem Ausblick auf den Lago Yojoa


Ein toller Tag geht zu Ende am Lagerfeuer!






Unsere Campingplätze in Honduras:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter uebernachtungen.)


25.02. - 27.02.2012: Copán, Aqua Park Hacienda El Jaral
N 14.86893 W 89.06000


27.02. - 28.02.2012: Gracias Lempira, Finca Bavaria
N 14.59154 W 88.57928


28.02. - 29.02.2012: Gracias Lempira,
Balneario Aguas Termales Presidente,
N 14.55946 W 88.57130


29.02. - 1.03.2012: Lago de Yojoa, Peña Blanca,
D&D Brewery, N 14.94650 W 88.03865


1.03. - 4.03.2012: Lago de Yojoa, Peña Blanca,
Finca Las Glorias, N 14.93858 W 88.00658


4.03. - 5.03.2012: Lago de Yojoa,
Parque Nacional Azul Meambar, PANACAM-Lodge
N 14.87158 W 87.90558