Grenze Nicaragua - Costa Rica:


Peñas Blancas

Stand der Informationen: 14. April 2012

Auf nicaraguanischer Seite:

Dauer: ca. 1:20 Stunden

Kosten: 6,00 US$ (~ 4,50 Euro), die sich wie folgt zusammen setzen:
1 US$/Person Ausreisegebühr für Ausländer (erhoben durch die Gemeinde), 2 US$/Person Ausreisegebühr für alle (erhoben durch den Staat)

Formalitäten:
  1. Kontrolle des Fahrzeugeinfuhrpapiers: Die Straße gabelt sich vor der Grenze. Links in den Zollgrenzbezirk einfahren. An der Einfahrt in den Zollgrenzbezirk wird das nicaraguanischen Fahrzeugeinfuhrpapier kontrolliert und von einem Beamten abgezeichnet. Dieser trägt ein offizielles Polo-Shirt mit dem Aufdruck "DGA" (und unterscheidet sich somit von den Dutzenden "Grenzhelfern", die mit selbstgemachten Ausweisen um das Auto herumlaufen).

  2. Ausreisestempel: Man fährt circa 200 Meter durch den Zollgrenzbezirk und biegt hinter einem großen Gebäude (linke Seite, breiter blauer Streifen zwischen Dach und Wand) links ab und direkt wieder links auf einen Parkplatz. In dem großen Gebäude, das ein wenig wie ein Busterminal aussieht, ist auf der einen Seite die Migración (für die Personenausreise) und auf der anderen Seite der Zoll (für die Ausfuhr des Autos). Am ersten Schalter werden 1 US$/Person verlangt. Man bekommt darüber eine Quittung. Am nächsten Schalter (Despacho de Salida) für den Ausreisestempel anstellen. Vorsicht, an einem der offenen Schalter werden nur Nicaraguaner abgefertigt! Der Schalterbeamte gibt einem ein Formular (hier kostenlos, oder man kann sich zwei Formulare bei den Grenzhelfern vorab für eine "Spende" von 10 Cordoba kaufen), das ausgefüllt werden muss. Man muss 2 US$/Person zahlen und bekommt den Ausreisestempel in den Pass.

  3. Geld wechseln: Man kann bei fliegenden Händlern Cordoba oder Dollar in Colón tauschen. Der Kurs war auf der nicaraguanischen und costaricanischen Seite identisch (1 US$ = 500 Colón, amtlicher Tageskurs war: 1 US$ = 510 Colón).

  4. Fahrzeugausfuhr beim Zoll: Auf der Rückseite des Migración-Gebäudes ist der Schalter für die Fahrzeugausfuhr (Tramite de Vehiculos). Das Fahrzeugeinfuhrpapier wird abgestempelt und einem wieder ausgehändigt.

  5. Fahrzeugausfuhr bei der Polizei: Am Gebäude gegenüber stehen Polizeibeamte. Bei denen muss man ebenfalls die Fahrzeugeinfuhrpapiere abstempeln lassen. Keiner hat sich unser Auto angeschaut.

  6. Ausfahrt aus Nicaragua: Man fährt mit seinem Auto zurück auf die Verlängerung der Straße im Zollgrenzbezirk und weiter Richtung Costa Rica. An einer letzten Schranke wird das ordnungsgemäße Abstempeln des Fahrzeugeinfuhrpapieres kontrolliert und dieses einbehalten. Ein Polizist kontrolliert die Pässe.

Auf costaricanischer Seite:

Dauer: ca. 1:40 Stunden

Kosten: 23,00 US$ (~ 18,00 Euro), die sich wie folgt zusammen setzen:
Desinfektion des Autos: 5,00 US$. Autoversicherung für 90 Tage: 17,00 US$. Kopien: 600 Colon.

Formalitäten:
  1. Fahrzeug-Desinfektion: Rechts an einem gelb-blauen Haus anhalten. In diesem bezahlt man 5 US$ und bekommt nach Nennung seines Nummernschildes ein Formular ausgedruckt (es ist etwas preiswerter, wenn man hier in Colón bezahlen kann). Danach fährt man geradeaus weiter durch eine Desinfektionsschleuse. Wir sind im weiteren Grenzverlauf nie nach dieser Quittung gefragt worden. Hinter der Schleuse schräg links dem Schild "Migración/Aduana" folgen.

  2. Einreise: Die Migración befindet sich auf der linken Seite. Rechts vor dem Eingang kann man parken. An einem Tisch im Gebäude liegen Formulare. Pro Person muss ein Formular ausgefüllt und dem Beamten zusammen mit dem Pass abgegeben werden. Man bekommt eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen. Die Einreise ist kostenlos.

  3. Fahrzeugversicherung: Ohne Autoversicherung kommt man nicht nach Costa Rica und kann auch den Prozess der Fahrzeugeinfuhr nicht starten. Man geht circa 150 Meter die Straße schräg rechts hoch (vorbei an all den geparkten LKWs). Auf der linken Seite kommt ein langgestrecktes Gebäude, das aussieht, wie eine LKW-Verladerampe. Ganz hinten rechts ist ein Fenster, an dem man die Autoversicherung abschließen kann. Man benötigt dafür den Führerschein und den Fahrzeugschein. Die Versicherung läuft 90 Tage. Der Preis von 17 US$ ist offiziell am Fenster angeschlagen. Man bekommt ein Formular über die Versicherung ausgehändigt.

  4. Kopien: Gegenüber der Kopfseite des langgestreckten Gebäudes befindet sich eine Möglichkeit, Kopien anfertigen zu lassen. Man benötigt je einmal Kopien vom Pass Titelseite, Pass Einreisestempel, Fahrzeugschein, Führerschein jedes Fahrers, Versicherung.

  5. Vorbereitung der Zollpapiere: Man geht ganz zurück zum Gebäude der Migración. Gegenüber ist ein kleines Zollgebäude auf der rechten Straßenseite. Dort füllt man ein Einfuhrformular für das Auto aus (darauf achten, dass alle Fahrer eingetragen sind!), gibt alle seine Kopien ab, bekommt das Einfuhrformular gestempelt und einen kleinen Zettel mit Stempel und Nummer. Mit all diesen Papieren muss man nun zur "offiziellen" Erstellung der Papiere.

  6. Erstellung des Fahrzeugeinfuhrpapieres: Zurück geht es zum Gebäude, wo man die Versicherung abgeschlossen hat. Diesmal geht man vor Kopf (gegenüber der Kopierstube) ins Gebäude rein, gibt dem Beamten den ganzen Schwung der Papiere. Dieser gibt alles in seinen Computer ein und erstellt einen Ausdruck. Dies ist das offizielle Fahrzeugeinfuhrpapier. Man bekommt eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen. Die Einfuhr ist kostenlos.

  7. Einreise ins Land: Man fährt fast wieder ganz zurück zur Migración, biegt jedoch kurz vorher auf die Straße rechts ab. Auch wenn die Straße verstopft ist mit entgegenkommenden LKWs einfach weiter geradeaus fahren. Es ist wirklich keine Einbahnstraße, sondern nur das ganz normale Grenz-Chaos! An der letzten Kontrollstelle muss man nur noch den kleinen Zettel mit Stempel und Nummer abgeben, den man im Zollgebäude gegenüber der Migración erhalten hat. Für unser Fahrzeug hat sich niemand interessiert. Keiner wollte hineinschauen oder hat gefragt, ob wir irgendetwas einführen.

Fazit: Der Grenzübertritt nach Costa Rica hat sehr lange gedauert. Es waren sehr viele Menschen unterwegs. Vielleicht, weil es Wochenende war (bisher haben wir fast immer Samstags die Grenzen überquert und das eigentlich als sehr angenehmen Tag empfunden). Vielleicht, weil es nur einen Grenzübergang zwischen Nicaragua und Costa Rica gibt und daher von allen genutzt wird. Die Grenzhelfer haben uns wieder bestürmt, doch wenn wir sie freundlich zurückgewiesen haben, wurden wir nicht weiter belästigt. Der Prozess ist sowohl in Nicaragua, als auch in Costa Rica sehr kompliziert - viel komplizierter als an den anderen Grenzen. Man ist in der Hauptsache damit beschäftigt den nächsten Schritt herauszufinden und die richtigen Gebäude zu finden. Die Beamten waren jedoch sehr freundlich und haben uns immer geholfen. Wie an jeder Grenze bisher sind wir von allen beteiligten Personen korrekt und freundlich behandelt worden.


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