Prima Lima, faule Seelöwen und die Humboldt-Pinguine


Lima und Umgebung


Petra, 4. Dezember 2012:

Fröhlich hupend schlängelt sich Klaus durch den dichten Hauptstadtverkehr in Lima. Getreu seinem Motto - wir haben immer Vorfahrt - hat er sich hervorragend an die (Un)sitten der peruanischen Autofahrer angepasst. Hier wird Unvermögen durch konstantes Betätigen der Hupe mehr als wett gemacht. In Peru haben wir die schlimmsten Autofahrer auf unserer bisherigen Reise getroffen. Ich klammere mich an meine so bewährten drei Haltegriffe auf der Beifahrerseite, während Klaus in seinem Element ist und mit schlafwandlerischer Sicherheit wieder einmal den Weg durch dieses Straßenlabyrinth bis zu unserem Übernachtungsplatz findet. Auch wenn das GPS-Navi und ich nicht freundschaftlich miteinander verbunden sind, weiß ich nicht, wie wir ohne dieses kleine Gerät durch die Länder und vor allem Städte finden würden. Beschilderungen findet man fast nirgends und wenn es eine gibt, gibt es meistens diverse Interpretationsmöglichkeiten, wohin der korrekte Weg denn nun führen könnte.

Lima wurde von den Spaniern bereits im Jahre 1535 n. Chr. gegründet und wurde Hauptstadt Perus. In unmittlebarer Nähe zum Meer in einer fruchtbaren Küstenoase gelegen, entwickelte sie sich zur reichsten Stadt ganz Südamerikas, das von hier regiert wurde. Der Reichtum kam durch die unermesslichen Gold- und Silberschätze der Inkas, die eingeschmolzen bis nach Lima gebracht wurden. Klar, dass ich auf eine Stadtbesichtigung bestehen muss. Und das zu Recht: Wunderbar restauriert strahlt sie in einem Glanz, der den Besucher den Reichtum und Ruhm der alten Zeiten spüren lässt. Nahtlos reiht sie sich ein in die Liste der schönsten und beeindruckensten Kolonialstädte, die wir bisher durch Lateinamerika gesehen haben.

Nach soviel Kultur stürzen wir uns wieder in die Wüste. Von dieser gibt es in Peru mehr als genug. Der komplette Küstenstreifen ist Wüstengebiet. So besuchen wir mit dem Reserva Nacional de Paracas eine riesige Spielwiese für uns und unseren Expedi. Wir düsen durch den harten festgefahrenen Sand durch die grandiose Landschaft, genießen in der späten Nachmittagssonne die vielen verschiedenen Farbnuancen der Sanddünen und sehen unsere ersten Seelöwen. Von diesen sehen wir auf unserer Bootstour zur Isla Ballestas noch weitaus mehr, hunderte von ihnen liegen faul in der Sonne oder brüllen motivationslos daher, Humboldt-Pinguine stolzieren über den Felsen, zehntausende von Vögeln und Pelikanen tummeln sich dort und hinterlassen den so wertvollen Guano (Vogelmist), der bis heute wertvollste natürliche Dünger der Welt.



Hintergrund: Die Kartoffel wurde in Peru bereits ab 3.500 v. Chr. angebaut. Heute soll es hier über 2.500 verschiedene Kartoffelsorten geben. Kein Wunder, dass man beim Einkauf vor einer unendlichen Auswahl steht. Welche Sorte ist festkochend, welche eher mehligkochend? Wir kaufen auf gut Glück. Beim Abendessen kommt der große Schreck - als ich den Topfdeckel hochhebe, habe ich Kartoffelbrei, der nur noch zu Püree verarbeitet werden kann.

Sehr schmackhaft sind papas rellenas - gefüllte Kartoffel. Die Kartoffel wird gerieben, mit Mehl zu einem Teig verknetet und um die Füllung - Fleisch oder Käse - gewickelt. Das ganze wird dann im heißen Fett fritiert und fertig ist der Gaumenschmauß. Die köstliche Peru-Kartoffel vom Essener Weihnachtsmarkt - eine große Folienkartoffel gefüllt mit Hackfleischsoße, Mais und Käse - sucht man hier jedoch leider vergeblich.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Von fast 5.000 Meter wieder zurück an die Küste - in Peru ist es ein ständiges auf und ab.
Herrlicher Übernachtungsplatz an den Klippen des Pazifiks ...


... mit romantischem Sonnenuntergang


Die Wüste lebt im Reserva Natural de Lachay


Plaza Mayor in Lima, der Hauptstadt Perus und seit 1991 UNESCO Weltkulturerbe


Wunderbar restaurierte alte Herrschaftshäuser
und Municipalidad - Stadtverwaltung


Palacio de Gobierno - Regierungspalast


...


...


Iglesia y Convento San Francisco
mit den sehenswerten Katakomben


Schulkinder in der Hauptstadt


Kongreßgebäude


Filigran gearbeitete Holzerker


Kunstvolles Kirchenportal


Santa Claus ist auch schon in Lima


Herrschaftshaus am Plaza San Martín


Justizgebäude


Der wunderschöne Parque de la Reserva ...


... mit vielen Wasserspielen


Hinein in die riesige Spielwiese
des Reserva Nacional de Paracas ...


... uff, ist das anstrengend!!


an der Playa Roja, dem roten Strand


Expedi an der Klippe und ...


... allein in der Wüstenlandschaft


Fischerboote in Paracas ...


... unzählige Pelikane ...


El candelabro - geheimnisvolle Wüstenzeichnung im Sand


Reiche Beute


Humboldt-Pinguine auf der Isla Ballestas...


...


Tausende Vögel ...


... und Pelikane sind hier zu finden ...


... und jede Menge Seelöwen ...


...


... faul liegen sie in der Sonne


...


...


... und noch mehr interessante Vögel ...


... mit langem Backenbart :-)






Unsere Übernachtungsplätze in Peru:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


25.11. - 26.11.2012: 20 km nördlich von Huacho,
oberhalb der Klippen am Pazifik, S 10.88521 W 77.70171


26.11. - 28.11.2012: Reserva Nacional de Lachay
S 11.35705 W 77.36755


28.11. - 2.12.2012: Lima, Hitchhikers Backpackers Hostel
im Stadteil Miraflores, S 12.12261 W 77.03632


2.12. - 4.12.2012: Reserva Nacional de Paracas
S 13.89216 W 76.30714