Am "Nabel der Welt" - im Reich der Inka


Von Ayacucho nach Cusco und bis zum Titicaca-See


Petra, 13. Dezember 2012:

Wir lieben die Anden, daher entscheiden wir uns für die Strecke nach Cusco für die Fahrt durch die rauhe Bergwelt. Frohen Mutes schrauben wir uns mal wieder 3.000 Meter hoch bis kurz vor Ayacucho, wo wir mit einem traumhaften Blick auf die Stadt einen guten Übernachtungsplatz finden. Am nächsten Tag landen wir gleich am frühen Morgen im Chaos bei der Durchquerung Ayacuchos. Eine falsch erwischte Strecke durch winzige Dörfer, über 100 Kilometer lange Bauarbeiten mit immer wieder gesperrten Baustellen und am nächsten Morgen eine fünfstündige Straßenblockade durch aufgebrachte junge Demonstranten verhindern, dass wir die landschaftlich schöne Strecke trotz Überquerung einiger 4.000er Pässe auch nur annhähernd genießen können. Als wir dann auch noch auf einen "Camino de la Muerte" - Straße des Todes - kommen, liegen die Nerven blank. Die relativ gute Piste schlängelt sich kurvenreich aufwärts, gleich neben der Strecke stürzt es steil in die Tiefe, hier und dort sind die Ränder abgebrochen. Auf der uneinsehbaren einspurigen Strecke rasen die Peruaner, was das Zeug hält. Eine Vollbremsung folgt der nächsten und einmal entgehen wir nur um Milimeter einem Zusammenstoß. Spät am Abend kommen wir endlich in Cusco an, verfahren uns natürlich auf dem Weg zum Campingplatz und landen in den schmalen steilen Gassen der historischen Altstadt. Selbst Klaus zeigt Nerven und schreit sein Navi an, das mal wieder bevorzugt die engsten Gassen vorschlägt.

Aber Cusco entschädigt uns für die strapaziöse Anfahrt. Von den Inkas als Zentrum ihrer Herrschaft erwählt und zum "Nabel der Welt" erkoren, wurde sie 1533 n. Chr. von den Spaniern erobert. Diese errichteten auf den alten Mauern der Inka-Gebäude ihre Kirchen, Paläste und Herrschaftshäuser. Dieses Zusammenspiel der verschiedenen Bauweisen gibt der Stadt einen unglaublichen Charme. Hübsch für die Touristen herausgeputzt präsentiert sie sich als stolze Stadt mit bewegter Geschichte. Machu Picchu ist nicht weit, das lockt tausende und abertausende Touristen in die Gegend. Die Preise schießen in die Höhe. Kreidebleich stehen wir am Bahnhof, als wir die Ticketpreise sehen. So teuer hatten wir es nicht erwartet. Aber für einen großen Ausgrabungsfan ist der Besuch ein Muss.

Machu Picchu besticht nicht nur durch die sehr gut erhaltenen Gebäude, sondern vor allem durch seine einzigartige Lage. Hoch oben auf einem Berg gelegen, von drei Seiten fällt der Blick tief hinab in die Schlucht des Rio Urubamba, während der Waynapicchu auf der anderen Seite schroff in die Höhe ragt. Nebel- und Wolkenfetzen wabern durch die Berge, die Lamas grasen zwischen den alten Gemäuern. Ein sehr teures, aber herausragendes Erlebnis!

Kurz bevor wir Peru verlassen, schippern wir mit einem Schilfboot über den 3.800 Meter hoch gelegenen Titicaca-See. Wir besuchen die schwimmenden Inseln der Uro-Nachfahren. Die Inseln sind aus Schilf gebaut, auf ihnen stehen Schilfhütten. Heute leben die Menschen dort nur noch für die Touristen wie in einem riesigen Freilichtmuseum. Trotzdem ist es ein lohnender Ausflug und wir haben viel Spaß mit den Familien der Insel, die wir besuchen.

Nach nur einem Monat und 3.980 Kilometern verlassen wir bereits Peru. Locker hätten wir hier noch ein oder zwei Monate verbringen können, vieles gäbe es noch zu sehen, aber wir wollen in diesem Winter - bzw. hier auf der Südhalbkugel in diesem Sommer - Feuerland erreichen. Der Weg bis dorthin ist noch weit, daher müssen wir ein kleines bisschen schneller reisen ...



Hintergrund: Die Inkas herrschten von ca. 12. Jh. bis zu ihrer endgültigen Niederschlagung durch die Spanier im Jahre 1572 n. Chr. In seiner Blütezeit erstreckte sich das Reich von der Mitte des heutigen Chile bis nach Kolumbien. Cusco war der Mittelpunkt und Hauptstadt - der "Nabel der Welt". In der Baukunst haben sie die fugenlose und erdbebensichere Aneinanderpassung riesiger Steine entwickelt und perfektioniert - eine auch nach heutigen Gesichtspunkten technische Meisterleistung. Darüber hinaus entwickelten sie ein gigantisches Straßensystem, es wird auf ca. 20.000 km Länge geschätzt. Der Reichtum der Inkas ist legendär, in den Tempeln und Palästen gab es unermessliche Goldschätze. Machu Picchu muss ein heiliger Ort von sehr großer Bedeutung gewesen sein. Die historische Bedeutung dieser hervorragend erhaltenen Inka-Stadt ist bis heute nicht eindeutig belegt. (Quelle: Peru Bolivien - ReiseKnow-How-Verlag)





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Die Fahrt führt über abenteuerliche Strecke ...


... durch ärmliche Andendörfern ...


... die Strecke ist nach den Regenfällen sehr matschig ...


... und anspruchsvoll ...


... da hat man keinen Blick für die schöne Landschaft


Cusco mit der großen Plaza de Armas ...


... lädt zum Verweilen ein


La Catedral


Hübsche Bogengänge


Schmale steile Gassen, da möchte man nicht
mit dem Auto drin hängen


Die Gebäude sind auf den alten
Inka-Mauern errichtet


Beispiel einer fugenlosen passgenauen Inka-Mauer


In Cusco erinnert alles an die Inkas:
Inka-Nachfahre neben alter Inka-Mauer


Stadtleben ...


... Souvenirladen ...


... geschmücktes Kreuz am Feiertag


Es gibt viele prachtvolle Kirchen in Cusco


Traditionelle Kopfbedeckungen


Stadtleben


Unterwegs durch das heilige Tal ...


... Salinas de Pichingote - Salzterrassen


Machu Picchu ...


... hervorragend erhaltene Inka-Stadt
von einst großer Bedeutung


Sonnentempel - Sumturhuasi


Hängende Gärten am steil abfallenden Hang


Inka-Festung Ollantaytambo


Gastronomisches Festival mit der besonderen Gaumenfreude
Meerschweinchen - eine Delikatesse nicht nur in Peru


Unterwegs - Mototaxi mit Anhänger


Straßenverkehr in Juliaca


Grabtürme von Sillustani ...


...


Glücksbringer auf dem Hausdach ...


... typisches Landhaus in Sillustani


Schwimmende Schilfinsel im Titicaca-See ...


... mit Schilfhütten ...


... so lebten früher das Volk der Uro


...


Typische Kopfbedeckung - da verginge mir auch das Lachen


Schilfboot ...


... da muss auch Klaus mal ran ...


... der Uro-Nachfahre hat seinen Spaß


Einige Familien leben auf einer Schilfinsel - heute nur noch für die Touristen in einer Art Freilichtmuseum






Unsere Übernachtungsplätze in Peru:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


4.12. - 5.12.2012: Oberhalb von Ayacucho, Restaurant
Las Conchas Negras, S 13.16587 W 74.23842


5.12. - 6.12.2012: 22 km westlich von Andahuaylas,
Tankstelle, S 13.65339 W 73.52682


6.12. - 9.12.2012: Cusco, Camping Quinta Lala
S 13.50581 W 71.98512


9.12. - 11.12.2012: Ollantaytambo, Tunupa Lodge
S 13.26152 W 72.26731


11.12. - 12.12.2012: Zwischen Juliaca und Puna, Parkplatz vor den
Grabtürmen von Sillustani, S 15.72401 W 70.15095


12.12. - 13.12.2012: Titicacasee, Península de Chacuito
S 15.87281 W 69.77338