Der viel zu kurze Abstecher nach Bolivien


Von Copacabana über La Paz bis nach Uyuni


Petra, 20. Dezember 2012:

Seit ich die Route durch unser 13. Land der Amerika-Abenteuertour vorbereitet habe, freue ich mich auf diesen Augenblick. Ich stehe in Copacabana am Strand. Nein, ich bin nicht in Brasilien, sondern am Titicaca-See. Gerade sind wir über die Grenze nach Bolivien eingereist. In dem kleinen gemütlichen Wallfahrtsort wird die 1925 n. Chr. heilig gesprochene schwarze Madonna angebetet. Diese gab auch dem weltberühmten Strand in Río de Janeiro in Brasilien ihren Namen. Idyllisch stehen wir am Ufer und genießen unsere Kaffeepause. Die haben wir auch dringend nötig, geht es doch gleich darauf nach La Paz. Der Verkehr ist ein Alptraum, jeder fährt ohne dem anderen auch nur einen Milimeter zu gönnen. Trotzdem kommen wir unbeschadet in dem edlen Hotel Oberland an, wo auf dessen Gelände ein kleiner Campingplatz angelegt wurde. Bekannt und sehr beliebt bei allen Globetrottern mit eigenem Fahrzeug, entsprechend groß ist das Hallo.

Aber wir haben es eilig. Swantje und Stefan erwarten uns am Salar de Uyuni. Unterwegs bleiben wir jedoch an einer Straßenblockade hängen - für 19 Stunden!! Die Demonstranten haben die Straße mit großen Sandhügeln abgesperrt. Zwar könnte man ggf. über einen kleinen Umweg daran vorbei fahren, aber die Gefahr, als Streikbrecher mit Steinen beworfen zu werden, ist uns zu groß. Unseren geplanten Übernachtungsplatz an der warmen Lagune Ojo de Inca können wir vergessen. Stattdessen verbringen wir die Nacht neben der Straße auf einem freien Feld. Um sieben Uhr am frühen Morgen wird die Blockade kurz geöffnet. Sofort reihen wir uns in den riesigen Stau, damit wir noch durchkommen. Wir haben Glück, noch während wir die Strecke passieren, wird schon wieder an einer neuen Blockade gearbeitet. Evi, Hans und Björn, die wir in La Paz kennengelernt haben und mit denen wir gemeinsam in der Blockade stehen, sind das letzte Fahrzeug, das noch durchkommt. Ziemlich genervt kommen wir am späten Nachmittag in Uyuni an. Der Ort präsentiert sich uns als einer der hässlichsten Orte, die wir auf unserer langen Reise angefahren haben. Aber egal, was für eine Freude, als wir Swantje und Stefan wiedertreffen.

Der Salar de Uyuni ist ein riesiger Salzsee, der größte der Welt. Die Augen werden geblendet von der kilometerweiten weißen Fläche, man hat das Gefühl, auf einem gefrorenen See zu stehen. Aber es ist alles Salz, soweit das Auge reicht.

Viel zu schnell werden wir Bolivien wieder verlassen. Obwohl noch die Lagunen-Route vor uns liegt, werden wir nicht länger als zehn Tage in diesem Land bleiben. Es ist unberechenbar durch die vielen Streiks und Blockaden und leider hat uns die Regenzeit hier nun endgültig eingeholt, viele Strecken sind unpassierbar. Aber wer weiß, vielleicht werden wir auf unserer Tour noch einmal in dieses Land, was noch so viel zu bieten hat, zurückkehren ...



Hintergrund: Bolivien ist dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 9 Milionen Einwohner. Die meisten Menschen leben im Altiplano, einer Hochlandebene auf ca. 3600 bis 4100 Meter Höhe zwischen den westlichen und östlichen Andenkordilleren. Neben Paraguay ist es das einzige Land Südamerikas ohne Meerzugang. Diesen hat es beim Salpeterkrieg 1879 an Chile verloren. Seitdem ist das Verhältnis zu seinem Nachbarn sehr abgekühlt und es kommt häufig zu Spannungen. Bolivien gehört zu den ärmsten Ländern Latienamerikas, obwohl es ausserordentlich reich an Bodenschätzen ist. Zinn, Zink, Blei, Kupfer, Wolfram, Silber, Gold und Antimon gehören zu den wichtigsten Exportgütern, sowie Erdöl und -gas aus dem Osten des Landes, das an die Nachbarstaaten Argentinien, Chile und Brasilien exportiert wird. (Quelle - Peru, Bolivien, ReiseKnow-How Verlag)





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Bolivien - unser 13. Reiseland


Am Strand in Copacabana am Titicaca-See


Kunstvoll geschnitzte Holztür an der
Basílica Virgen de la Candelaria


Abenteuerliche Fährfahrt über den Titicaca-See


Wir hängen fest an einer Straßenblockade ...


... für 19 (!) Stunden, glücklicherweise sind wir nicht alleine,
Evi, Hans und Björn teilen unser Schicksal ...


Kurze Öffnung der Blockade, langsam im
kilometerlangen Stau geht es weiter


Unterwegs auf der Panamericana in Bolivien ...


... interessante Landschaften und ein Canyon ...


...


Achtung - Lamas kreuzen den Weg ...


... wie wahr!


Unterwegs ...


... erwartet uns eine spektakuläre Strecke


Salar de Uyuni, der größte Salzsee der Welt ...


... nein, kein Eis, alles Salz


Hier entstehen lustige Fotos ...


...


Ein eindrucksvolles Erlebnis ...


... und es gibt ein Wiedersehen mit
Swantje und Stefan - Hurra!


Mitten im Salzsee die Kakteeninsel ...


... Isla Incahuasi ...


... mit blühenden Kakteen


Stefan mit seinem Bierbuddy Klaus
(ja wo ist er denn?) ...


...


Gemeinsames Mittagessen auf dem Salar mit
Swantje, Stefan, Evi, Hans und Björn


Herzlich Willkommen im ...


... Salzhotel - hier ist alles aus Salz, auch die Einrichtung


Im Zugfriedhof von Uyuni ...


...


Ahhh, ist das schwer ...


... Jim Knopf, äh, Klaus, der Lokomotivführer






Unsere Übernachtungsplätze in Bolivien:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


13.12. - 17.12.2012: La Paz, Hotel Oberland
S 16.56840 W 68.08941


17.12. - 18.12.2012: Straßenblockade südlich von Oruro
S 18.16388 W 67.00920


18.12. - 20.12.2012: Uyuni, Hostal El Viajero
S 20.46053 W 66.82557