Über die Carretera Austral und Ruta 40 zum Gletscher Perito Moreno
Von Bariloche, Argentinien über die Carretera Austral, Chile bis zum Gletscher Perito Moreno, Argentinien
Petra, 28. Februar 2013:
Kaum sind wir wieder hinübergefaren nach Argentinien, fühlen wir uns wie in der Schweiz. In Bariloche erinnert die Architektur vieler Häuser und vor allem das Rat- und Stadthaus an ein Schweizer Chalet. Kleine nette Restaurants laden zum Fondue ein und viele Schaufenster werben mit köstlicher Schokolade. Na, wenn das keine Einladung zum Einkehren ist. Es ist Valentinstag und wir gönnen uns ein riesiges Stück Schwarzwälder Kirschtorte und eine leckere heiße Schokolade.
Länderübergreifend findet das chilenische Seengebiet hier seine Fortsetzung, also schnüren wir wieder unsere Wanderschuhe und erkunden die wunderschöne Landschaft mit Panoramablicken auf die unzähligen Seen - sowohl im Nationalpark Nahuel Huapi als auch im Los Alerces.
Und dann queren wir auch schon wieder die Grenze nach Chile. Das Gegenstück der Ruta 40 auf chilenischer Seite - die Carretera Austral - wartet. Und auf unserer Straßenkarte ist es deutlich zu erkennen: dieses Teilstück ist asphaltiert! Davon bringen mich weder die Geschichten anderer Reisende noch der Hinweis in unserem Reiseführer ab, die Karte zeigt es rot - asfaltado! Kaum sind wir über die Grenze gefahren, knallt unser Expedi durch die unzähligen Schlaglöcher. "Wir sind ja noch auf der Zufahrtsstraße zur Carretera Austral", erkläre ich Klaus. Er schweigt. Dann erreichen wir sie - und Klaus traut sich nicht, zu mir hinüberzuschauen. Der Zustand ist katastrophal, die Straße ist übersät mit Schlaglöchern, es ist unmöglich, ihnen auszweichen. Ich leide, das Auto leidet und Klaus macht gute Miene zum bösen Spiel. "Aber die Strecke ist sehr schön", erklärt er mir immer wieder. Ja, es geht vorbei an Fjordlandschaften, an vielen Seen, im Hintergrund ragen die schneebedeckten Berge auf, ein Gletscher liegt am Wegesrand, aber ich kann die Schönheit der Landschaft nicht genießen. Und dann - endlich - all meine Gebete wurden erhört - beginnt für die nächsten dreihundert Kilometer der Asphalt!
Wir beschließen, die Carretera Austral früher zu verlassen, solange sie noch asphaltiert ist. Also überqueren wir einen winzigen Grenzübergang am Lago General Carrera zurück nach Argentinien, nur um gleich hinter dem Pass für die nächsten 100 Kilometer über eine schlimme Wellblechpiste zu rumpeln. Irgendwann fällt der linke Aussenspiegel einfach ab und kurz darauf macht der Expedi keinen Mucks mehr. Er hat wohl auch zuviel von diesen Strecken. Klaus - Mitte 2010 noch als Mechaniker-Greenhorn auf unsere Abenteuertour gestartet - überlegt nur kurz, holt seinen Werkzeugkasten hervor und binnen kürzester Zeit rumpeln wir weiter.
Aber unser Leiden ist noch nicht zu Ende. Nach einem Ausflug in den herrlichen Nationalpark Francisco Perito Moreno schlägt das Wetter um und es regnet. Auf der Rückfahrt rutschen wir durch tiefen Schlamm bis wir quer stehen und uns fest fahren. In strömendem Regen kommen wir nur mit Hilfe der Sandbleche wieder frei. Am nächsten Tag geht die Schlammschlacht weiter - diesmal auf der Ruta 40 - einer Hauptverbindungsstraße von Nord nach Süd! Mir ist das Lachen schon lange vergangen, diese Fahrerei macht keinen Spaß mehr.
Der beeindruckende und riesige Nationalpark Los Glaciares mit dem markanten Fitz Roy Bergmassiv sowie dem gigantischen Gletscher Perito Moreno entschädigen ein bisschen für die strapaziöse Fahrt bis hierhin.
Hintergrund: Die Ruta 40 in Argentinien und die Carretera Austral in Chile
gehören zu den legendären Strecken dieser Welt. Von ihnen geht der Reiz des Abenteuers aus, wer sie befahren hat, hat etwas erlebt. Wie wahr!
Die Ruta 40 in Argentinien ist fast 5.000 km lang und ist die längste Straße der Welt, 1.000 km länger als das amerikanische Gegenstück - die alte Route 66. Sie verläuft im Westen entlang der Andenkordillere vom Süden des Landes bis hoch in den Norden. Von Meeresniveau bis über 3.400 Meter verläuft ihr Höhenprofil. Viele Teilstrecken sind noch nicht asphaltiert, wenngleich momentan an vielen Stellen daran gearbeitet wird. Schotter, Sand und Erdstraßen stellen bei schlechtem Wetter eine Herausforderung dar. Über weite Strecke ist die Ruta 40 einfach nur langweilig. Sie führt kilometerlang durch die Pampa und die patagonische Steppe. Eine karge Graslandschaft bestimmt den Anblick. Doch zwischendurch gibt es spektakuläre Teilstrecken, besonders im Norden führt sie durch atemberaubende Wüstengegenden. Die häufigen Abstecher zu den unzähligen Naturschönheiten in der Andenregion machen eine Reise über die Ruta 40 zu einem unvergesslichen Erlebnis und einem wahren Abenteuer.
Die Carretera Austral im Süden Chiles führt 1.200 km lang von Puerto Montt nach Süden bis Villa O'Higgins. Die Fahrt ist nicht einfach, da drei Meerengen mit Fähren gekreuzt werden müssen. Sie führt vorbei durch dichte Wälder, tiefblauen Seen und Fjorden sowie den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Sie ist "die schönste Straße in die Einsamkeit". Die Qualität der Strecke ist in einem erbärmlichen Zustand, die wenigsten Teilstücke sind asphaltiert.
Die Ruta 40 in Argentinien ist fast 5.000 km lang und ist die längste Straße der Welt, 1.000 km länger als das amerikanische Gegenstück - die alte Route 66. Sie verläuft im Westen entlang der Andenkordillere vom Süden des Landes bis hoch in den Norden. Von Meeresniveau bis über 3.400 Meter verläuft ihr Höhenprofil. Viele Teilstrecken sind noch nicht asphaltiert, wenngleich momentan an vielen Stellen daran gearbeitet wird. Schotter, Sand und Erdstraßen stellen bei schlechtem Wetter eine Herausforderung dar. Über weite Strecke ist die Ruta 40 einfach nur langweilig. Sie führt kilometerlang durch die Pampa und die patagonische Steppe. Eine karge Graslandschaft bestimmt den Anblick. Doch zwischendurch gibt es spektakuläre Teilstrecken, besonders im Norden führt sie durch atemberaubende Wüstengegenden. Die häufigen Abstecher zu den unzähligen Naturschönheiten in der Andenregion machen eine Reise über die Ruta 40 zu einem unvergesslichen Erlebnis und einem wahren Abenteuer.
Die Carretera Austral im Süden Chiles führt 1.200 km lang von Puerto Montt nach Süden bis Villa O'Higgins. Die Fahrt ist nicht einfach, da drei Meerengen mit Fähren gekreuzt werden müssen. Sie führt vorbei durch dichte Wälder, tiefblauen Seen und Fjorden sowie den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Sie ist "die schönste Straße in die Einsamkeit". Die Qualität der Strecke ist in einem erbärmlichen Zustand, die wenigsten Teilstücke sind asphaltiert.
(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)
San Carlos de Bariloche - die Schweiz Argentiniens |
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Rathaus im Stil eines schweizer Chalets ... |
... kleine Restaurants servieren Fondue |
Wappen der verschiedenen schweizer Kantone |
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Schaufenster bieten köstliche Schokolade an ... |
... am Valentinstag genießen wir ein riesiges Stück Schwarzwälder-Kirschtorte mit heißer Schokolade |
Im NP Nahuel Huapi auf dem Circuito Chico ... |
... und wandernd hinauf zum ... |
... Panoramablick am Roca Negra |
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Im NP Los Alerces ... |
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Im NP Queulat in Chile auf dem Weg hinauf zum ... |
... Gletscher Ventisquero Gigante |
Unterwegs auf der Carretera Austral ... |
... vorbei am Cerro Castillo |
Am Paso Ingeniero Ibáñez entlang des türkisfarbenen Sees General Carrera Richtung Argentinien ... |
... die Straßen unterwegs überlebt nicht jeder! |
Ñandu - straußenähnlicher Vogel ... |
... immer am Laufen! |
Im NP Francesco Perito Moreno (nicht zu verwechseln mit dem Gletscher) |
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Bei herrlichstem Sonnenschein genießen wir unsere Prime-Site am Lago Belgrano |
... gegen Mittag färbt sich der See türkisfarb |
Am Abend genießen wir ein Lichtspiel der Natur |
Herrscher der Lüfte |
Noch lacht er im Sonnenschein ... |
... nach den Regenfällen kommen wir nur mit Hilfe der Sandbleche wieder aus dem Matsch |
Nein, keine Nebenstrecke - dies ist eine Hauptverbindungsstraße - Ruta 40 nach Regen ... |
... nach der Schlammschlacht ist unser Expedi völlig verdreckt |
Noch 999 km bis Feuerland ... |
... in Patagonien ist es immer windig |
Im NP Los Glaciares - Gletscher am Cerro Torres mit Fitz Roy |
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... glühender Fitz Roy beim ersten Sonnenstrahl |
Kunstwerk am Wegesrand bei El Chaltén |
Wir wandern zum ... |
... Gletscher am Cerro Torre |
Wir finden einen tollen Campingplatz bei Lago Roca ... |
... und bekommen Besuch von einem Stinktier |
Gletscher Perito Moreno ... |
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El Calafate - nettes Touriörtchen am Fuße des Perito Moreno |
... hier gibt es Asado - Grillfleisch satt |
Flamingo vor der Kulisse des Torre del Paine |
Unsere Übernachtungsplätze in Chile / Argentinien:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)
12.02. - 13.02.2013: Bariloche, Camping Petunia S 41.09575 W 71.44718 |
13.02. - 14.02.2013: Nationalpark Nahuel Huapi, Colonia Suiza, Camping Guya, S 41.09386 W 71.51 |
14.02. - 15.02.2013: Nationalpark Los Alerces, Camping Puesto Cañero, S 42.60867 W 71.64809 |
15.02. - 16.02.2013: Nationalpark Los Alerces, Camping Playa El Frances, S 42.79066 W 71.72806 |
16.02. - 17.02.2013: Nationalpark Los Alerces, Camping La Usina, S 42.88250 W 71.59560 |
17.02. - 18.02.2013: Nördlich von Puyuhuapi, Eco-Camping Playa Arrayanes, S 44.28754 W 72.53184 |
18.02. - 19.02.2013: 40 km westlich von Coihaique, Camping Los Torres del Simpson, S 45.42439 W 72.44080 |
19.02. - 20.02.2013: 30 km von Coihaique, Lago Pollux S 45.69057 W 71.88630 |
20.02. - 21.02.2013: Perito Moreno, Camping Municipal Gral. Rocce, S 46.59584 W 70.92640 |
21.02. - 22.02.2013: NP Francisco P. Moreno, Lago Belgrano, S 47.83236 W 72.12393 |
22.02. - 23.02.2013: NP Francisco P. Moreno, Camping El Rincon, S 47.75200 W 72.11943 |
23.02. - 24.02.2013: Am Lago Cardiel S 48.91639 W 71.04128 |
24.02. - 25.02.2013: NP Los Glaciares, Fitz Roy Parkplatz am Visitor Center, S 49.33683 W 72.88041 |
25.02. - 27.02.2013: NP Los Glaciares, Camping Lago Roca, S 50.54336 W 72.81808 |
27.02. - 28.02.2013: El Calafate, Camping El Niriguao S 50.33357 W 72.25872 |
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