Auf der Straße der Vulkane - Ruta de los volcanes - Teil 2


Im zentralen Andenhochland um den Chimborazo


Petra, 2. November 2012:

Getreu unserem Motto "Schlecht gehen wird es uns noch früh genug!" tun wir unseren Körpern etwas Gutes und machen "Kur"-Urlaub! Und wo bietet es sich besser an als im 1.800 Meter hoch gelegenen Baños. Der kleine Ort verfügt allein über fünf öffentliche Bäder mit herrlich heißen Quellen. Im Termales de la Virgen liegen wir ein über den anderen Tag im heißen Thermalwasser und genießen den grandiosen Ausblick. Auf der einen Seite schweift der Blick auf die Berge, auf der anderen Seite fällt der Wasserfall "Cascada de la Virgen" fast senkrecht den Berghang hinunter. An diesem Wasserfall gab es eine Marienerscheinung, die dem Ort seinen Namen gab - Baños de Aqua Santa - Baños des heiligen Wassers. So liegen wir also gemütlich im heißen Wasser, von der Jungfrau wohlbehütet und erholen uns von den ausgiebigen Wanderungen, die wir in der Umgebung unternehmen. Gleich nebenan dampft der aktive Vulkan Tungurahua still vor sich hin, immer in dichten Wolken eingehüllt. Nur einmal zeigt er sich uns kurz in der Abenddämmerung. Die Becken werden täglich neu gefüllt, Wasser - auch heißes durch die Vulkanaktivitäten - gibt es hier reichlich.

Nachdem wir uns nach neun Tagen wie neugeboren fühlen, greifen wir an. Ecuadors höchster Vulkan - der Chimborazo mit 6.310 Metern - erwartet uns. Bei kaltem Wetter und dichtem Nebel beziehen wir unser Nachtlager am Eingang des Nationalparks - auf fast 4.400 Meter Höhe! Eine entsprechend kalte Nacht erwartet uns. Aber wir werden belohnt. Am nächsten Morgen erreichen wir mit unserem Expedi mit 4.800 Metern wieder einen neuen Höhenrekord, da reißt die Wolkendecke auf und gibt den Blick frei auf den majestätisch vor uns aufragenden Chimborazo. Während wir noch die Wanderschuhe schnüren, hüllt er sich jedoch wieder in dichte Wolken. So erklettern wir auch noch unseren privaten Höhenrekord bis auf 5.100 Meter!

Welch ein Höhenflug!



Hintergrund: das Leben am Fuße des aktiven Vulkans Tungurahua. In 1999, nach über 80 Jahren Inaktivität, wurde der Vulkan Tungurahua wieder aktiv und blies eine Aschewolke 10 km hoch in die Atmospähre. 22.000 Menschen in Baños wurden evakuiert, Schlammlawinen zerstörten die Straßen.

In 2006 kam es zu neuen starken Lavaausstöße. Fünf Dörfer wurden verschüttet und verbrannt, sechs Menschen aus dem Dorf Palitahua kamen ums Leben, 13 wurden verletzt. Insgesamt 3200 Bewohner der umliegenden Dörfer und der Stadt Baños wurden evakuiert, die Region wurde für einige Tage zum Katastrophengebiet erklärt. Zwei Monate später spuckte der Vulkan ein weiteres Mal kleinere Lavaströme sowie mehrere Tonnen Asche in 8 km Höhe. Umliegende Dörfer im Norden mussten erneut evakuiert werden, Tote oder Verletzte waren nicht zu beklagen.

In 2008 sind nach einem Asche- und Gesteinsregen fast 1500 Menschen aus ihren Häusern geflohen, mehrere Ortschaften wurden stark beschädigt, mindestens fünf Personen kamen ums Leben. Der Tungurahua spuckte Lava aus, Felsbrocken rollten die Westseite des Berges hinab, und über dem Vulkan stand eine 10 km hohe Aschewolke. Der Ascheregen zerstörte 20.000 Hektar Agrarland, rund 400 an den Hängen des Berges lebende Familien wurden evakuiert. Es wurde der Notstand für die Region ausgerufen.

In 2010 brach der Vulkan erneut aus. Die dabei entstandene Aschewolke war über 10 km hoch. Der Flughafen und alle Schulen der größten Stadt Ecuadors, Guayaquil, wurde geschlossen und mehrere Dörfer evakuiert. (Quelle: Wikipedia.de)





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Unterwegs in Ecuador ist fast immer ein
schneebedeckter Vulkan im Blickfeld, hier der Cayambe


...


In Ulba gibt es eine Mischung aus Gaudí
und deutschem Einfallsreichtum - die Finca
Chamanapamba mit Regines Café Aleman ...


... immer mit Blick auf die Cascada de Chamana


Dschungeldusche - erst Wassertemperatur testen ...


... ahh !


Cascada de Chamana in Ulba


Baños - herrlich im Tal gelegen


Basilica in Baños ...


... mit schönem Klostergarten


Palacio de Municipal


Cascada de la Virgen - mit Marienerscheinung


Termales de la Virgen -
heiße Quellen mit grandiosem Ausblick


Öffentlicher Waschplatz von 1943 -
heute aber nicht mehr im Einsatz


Puente San Francisco am Rio Pastaza


Blick auf Baños


Wir wandern vorbei an der
Casa de Arbol - Baumhaus


Viele Menschen leben von der Landwirtschaft


Wanderung über Sauces und den Rio Pastaza ...


... vorbei an der Banca del Amor,
welche natürlich zum Verweilen einlädt


Ein etwas älterer Landcruiser


Am Wochenende gibt es Festtagsbraten -
cuy asado - gegrilltes Meerschweinchen


Am Busterminal werden die Leckereien verkauft - alles aus Zuckerrohr


Tungurahua Vulkan in der Abenddämmerung


Wieder unterwegs - der Chimborazo kündigt sich von Weitem an


Mit seinen 6.310 Metern erhebt er sich imposant am Horizont


Wilde Vicuñas am Fuße des Chimborazo


Am Morgen reißt die Wolkendecke auf - majestätisch ragt er in den blauen Himmel


Expedi im Lavafeld am Fuße des Chimborazo


Ein neugieriges Vicuña


Der Chimborazo ist mit 6.310 Metern
der höchste Berg Ecuadors


Wir kommen!


Wir knacken die 5.000er Marke ...


... bis auf 5.103 Meter im Schneefeld!


Auf dem Weg in das Käsedorf Salinas ...


... Kirche in Salinas


Unterwegs treffen wir auf dieses zweifarbige zottelige Lama ...


... in mal wieder beeindruckender Landschaft


Alausi - idyllisch eingebettet in den Anden


Wir fühlen uns wohl hier oben!


Kirche unterwegs ...


... noch mal Schwein gehabt, es ist Feiertag!






Unsere Übernachtungsplätze in Ecuador:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


18.10. - 19.10.2012: Quito, Hostal Terra
S 0.13851 W 78.49339


19.10. - 20.10.2012: Papallacta, Termas Jamanco
S 0.37485 W 78.16965


20.10. - 21.10.2012: Misahuallí, Aqua Center Sinchi
S 1.04500 W 77.66203


21.10. - 22.10.2012: Ulba, Finca Chamanapamba,
Regines Café Aleman, S 1.40090 W 78.39962


22.10. - 31.10.2012: Baños, Backpackers Hostel, Los Pinos
S 1.39614 W 78.41824


31.10. - 1.11.2012: Parque Nacional Chimborazzo,
Besucherzentrum, S 1.49747 W 78.87449


1.11. - 2.12.2012: Alausi, Nebenstraße im Stadtzentrum
S 2.19837 W 78.84843