Wenn der Ruf des Muezzin ertönt



Petra - 1. März 2017:

Wir sind sprachlos. So viele Wohnmobile haben wir in Marokko nicht erwartet. Sie säumen zu hunderten die Atlantikküste, in und um Agadir steigert sich die Anzahl noch einmal beträchtlich. Vor allem Franzosen suchen hier die Sonne und genießen es, dass jeder ihre Sprache spricht. Neben arabisch ist französisch die offizielle Amtssprache. Jeden Winter fahren aber auch deutsche "Snowbirds" in den warmen Süden. Wie die Zugvögel, die vor der Kälte in den Süden ziehen, so packen viele Rentner aus Europa ihre - teils riesigen - Wohnmobile und überwintern mehrere Monate im warmen Marokko. So sind über die Jahre sehr viele Plätze im ganzen Land entstanden. Die Qualität und Ausstattung geht von einfach rustikal bis hin zu sehr gepflegten und wunderbar schön angelegten Plätzen. Viele Wohnmobile stehen auch auf bewachten Parkplätzen oder kostenlos an Stränden. Das "wilde" Campen ist fast überall erlaubt. Die Rentner sind bestens für ihren langen Aufenthalt ausgestattet. Während das Wohnmobil monatelang irgendwo fest steht, besteigen die rüstigen Herrschaften entweder ihr mitgebrachtes Quad oder pedalen auf ihren e-Bikes gut behelmt durch die Gegend.

Fährt man mehr ins Landesinnere, werden die riesigen Wohnmobile weniger und man findet gemütliche kleine Campingplätze. Doch eins ist allen Plätzen gemein: Wenn der Ruf des Muezzin fünfmal am Tag ertönt, hört man dies überall. Denn es gibt unzählige Moscheen. Und wenn in direkter Nachbarschaft zum Campingplatz drei Moscheen stehen, so erschallt auch der Ruf von jedem der drei Minarette. Der Tag beginnt sehr früh - momentan ertönt der erste Ruf gegen 5:30 Uhr, selbst um 4 Uhr in der Nacht werden wir zweimal aus dem seligen Schlaf gerissen (was diesen engagierten Muezzin nicht daran hindert, gegen frühen Morgen erneut loszulegen). Je nach Muezzin ist der Ruf mehr oder weniger laut, energisch und elanvoll. Ansonsten bleiben die Nächte sehr ruhig, nur hin und wieder klagt ein Esel lautstark über sein trauriges Leben und am frühen Morgen kräht schüchtern ein Hahn nach dem Morgengebet.




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