Erster Ausflug in die Sahara


Durch den Anti-Atlas zum Erg Chegaga


Klaus - 10. März 2017:

Wer an Wüsten denkt, hat die golden wogenden Sanddünen der Sahara vor Augen. Doch die Realität sieht anders aus. Eine unwirtliche Steinwüste erwartet uns, als wir in Foum Zguid vom Asphalt auf die kleine Piste abbiegen, die uns auf den nächsten 135 Kilometern über das Erg Chegaga nach M'hamid bringen wird. Hart wie Beton haben sich kleine, gemeine Wellen in die Piste gegraben und machen die Fahrt zur Tortur. Jede Umdrehung der Reifen wird von einem harten Schlag begleitet, der nicht nur bis in unsere Wirbelsäule durchschlägt, sondern auch unseren Expedi bis in die letzte Schraube erzittern lässt. Ständig bange ich um unseren Außenspiegel, der so stark zittert, dass ich verzweifelt den Arm aus dem Fenster strecke, um ihn am Abbrechen zu hindern.

Während wir mit knapp 20 km/h langsam gegen Osten holpern und uns die Frage stellen, warum wir uns solch schlechte Pisten immer wieder antun, öffnet sich vor uns eine endlose Fläche: Wir haben den Lac Iriqui erreicht, ein riesiger, ausgetrockneter See. Am Horizont flimmert die Luft und zaubert die Fata Morgana eines weiteren, riesigen Sees vor unsere Augen. Dazwischen ragen einzelne kleine Hügel hervor, die sich beim Näherkommen als die ersehnten Sanddünen herausbilden.

Und dann ist sie endlich da: die Sandwüste der Sahara. Eigentlich kein Sand, sondern ein feiner Staub, der uns bis über die Knöchel versinken lässt, als wir die erste Düne erklimmen. Wie berauschend ist die Fahrt mit dem Auto durch diesen tiefen, weichen Sand. Unser Wagen fährt nicht mehr, sondern schwimmt regelrecht, wird trotz aller Lenkbemühungen wie auf unsichtbaren Schienen immer wieder nach links oder rechts fortgerissen. Als säßen wir in einer Achterbahn, in der wir zwar gerne die Kontrolle hätten, aber immer wieder von Richtungswechseln überrascht werden.

Wie immer sagen Bilder mehr als tausend Worte!





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