Klaus - 10. März 2017:
Wer an Wüsten denkt, hat die golden wogenden Sanddünen der Sahara vor Augen. Doch die Realität sieht anders aus. Eine unwirtliche Steinwüste erwartet uns, als wir in Foum Zguid vom Asphalt auf die kleine Piste abbiegen, die uns auf den nächsten 135 Kilometern über das Erg Chegaga nach M'hamid bringen wird. Hart wie Beton haben sich kleine, gemeine Wellen in die Piste gegraben und machen die Fahrt zur Tortur. Jede Umdrehung der Reifen wird von einem harten Schlag begleitet, der nicht nur bis in unsere Wirbelsäule durchschlägt, sondern auch unseren Expedi bis in die letzte Schraube erzittern lässt. Ständig bange ich um unseren Außenspiegel, der so stark zittert, dass ich verzweifelt den Arm aus dem Fenster strecke, um ihn am Abbrechen zu hindern.
Während wir mit knapp 20 km/h langsam gegen Osten holpern und uns die Frage stellen, warum wir uns solch schlechte Pisten immer wieder antun, öffnet sich vor uns eine endlose Fläche: Wir haben den Lac Iriqui erreicht, ein riesiger, ausgetrockneter See. Am Horizont flimmert die Luft und zaubert die Fata Morgana eines weiteren, riesigen Sees vor unsere Augen. Dazwischen ragen einzelne kleine Hügel hervor, die sich beim Näherkommen als die ersehnten Sanddünen herausbilden.
Und dann ist sie endlich da: die Sandwüste der Sahara. Eigentlich kein Sand, sondern ein feiner Staub, der uns bis über die Knöchel versinken lässt, als wir die erste Düne erklimmen. Wie berauschend ist die Fahrt mit dem Auto durch diesen tiefen, weichen Sand. Unser Wagen fährt nicht mehr, sondern schwimmt regelrecht, wird trotz aller Lenkbemühungen wie auf unsichtbaren Schienen immer wieder nach links oder rechts fortgerissen. Als säßen wir in einer Achterbahn, in der wir zwar gerne die Kontrolle hätten, aber immer wieder von Richtungswechseln überrascht werden.
Von Tafraoute geht es durch Ammelntal ...
... in das prächtig blühende ...
... Tal am Fuße der ...
... vom belgischen Künstler Jean Vérame ...
... im Jahr 1984 bemalten Felsen von Les Peintures.
Wir genießen die prächtige Abendstimmung ...
... gemeinsam mit unseren Reisefreunden
Sabine, Udo und Hund Milka.
Bereits am nächsten Tag lockt ein weiteres Highlight.
Es geht hinauf zum Adrar Mqorn ...
... mit einem schönen Rastplatz ...
... wo Klaus sich ganz besondere Leckerein schmecken lässt.
Die Ait-Mansour-Schlucht begeistert durch die Oasen
vor einer imposanten Bergkulisse ...
... und dem ursprünglichen Leben.
Die letzten Dörfer werden erreicht ...
... und die Piste verschlechtert sich.
Wirkt die Strecke über Igherm nach Tata
erst wüst und trocken ...
... blühen mit einem Male Hunderte Mandelbäume
direkt am Straßenrand ...
... und der Anti-Atlas entfaltet sich vor farbenfroher Kulisse.
Selbst die Berge wirken wie von einem Künstler erschaffen.
Kleine Palmenoasen laden immer wieder zu Rast ein.
Die Dörfer liegen verlassen in der Mittagshitze.
Riesige, ausgetrocknete Wadis ...
... doch wo Palmen wachsen, ist das Wasser nicht fern.
Auch in der Wüste ist der Straßenverkehr geregelt ...
... und wir wirbeln eine Menge Staub auf.
Immer wieder beeindruckende Kulissen.
Zu einem Höhepunkt unserer Reise duch Marokko entwickelt
sich die Fahrt zu den Sahara-Dünen des Erg Chegaga.
Die Orientierung fällt schwer, denn Pisten gibt es unzählige.
Auf dem Lac Iriqui: Wir sind immer noch richtig.
Spaziergang vor ...
... traumhafter Kulisse.
Die Steinpisten weichen tiefem Sand ...
... der insbesondere in den Nachmittagsstunden
immer weicher wird ...
... und unsere Freunde Sabine und Udo versinken lässt.
Voller Körpereinsatz ist gefragt, ...
... doch leider werden die Grenzen von 2x2 irgendwann erreicht.
Die Ölwanne bekommt einen Schlag, verbiegt sich und läuft aus.
Doch Hilfe ist selbst in der Wüste nicht weit.
Abschleppen und Not-Reperatur. No Risk, No Fun!
Die Dromedare trotten vorbei als wäre nichts geschehen ...
... und die Nacht senkt sich über die Wüste.
Kann man sich schönere ...
... Übernachtungsplätze vorstellen?
Defintiv nicht!
Wie ein Wüstenschiff schaukelt unser Expedi
problemlos über jede Düne ...
... bis wir schließlich die höchste Sanddüne ...
... des Erg Chegaga erreichen.
Das vielleicht größte Highlight unserer Tour
durch Marokko nähert sich dem Ende ...
... und wieder einmal sind es die Dromedare, die emotionslos
an uns vorbeitrotten, während wir unsere Reifen
wieder auf Druck bringen.
Unsere Übernachtungsplätze in Marokko:
28.02. - 01.03.2017:
Tafraoute, Camp L'arganier d'Ammelne
N29.75568 W8.96258
01.03.2017 - 02.03.2017:
Tafraoute, Großer Stellplatz am Ortseingang
N29.72007 W8.98367
02.03. - 03.03.2017:
Tafraoute, Les Peintures
N29.67535 W8.97741
03.03. - 04.03.2017:
Tata, Camping Municipal
N29.67535 W7.97389
04.03. - 05.03.2017:
Foum Zguid, Camp Sable D'Or
N30.06614 W6.86604
05.03 - 06.03.2017:
In den Dünen des Erg Chegaga
N29.91202 W6.27285
06.03 - 07.03.2017:
Erg Chegaga
N29.86563 W6.23521
07.03 - 11.03.2017:
Amezrou, Camping Palmeraie d'Amezrou
N30.31380 W5.83065