Durch die Hitze der kasachischen Steppe


31. August 2017:

Erholt und mit neuem Tatendrang verlassen wir Astana. Im KarLag Museum treffen wir auf ein trauriges Kapitel der damaligen Sowjetgeschichte unter der Schreckenherrschaft Stalins. Auf einem Gebiet, das sich über 1.200 km² erstreckte, wurde ein Arbeitslager für Kriegsgefangene sowie unliebsame Gegner und wahllose Opfer des damaligen politischen Systems errichtet. Die Sterblichkeitsrate lag bei über 30%. In Spassk, nur wenige Kilometer südlich von Karagande gelegen, wurden in einem Massengrab Kriegsgefangene beigesetzt. Heute erinnern Monumente aus den jeweiligen Heimatländern an die unzähligen Opfer.

Auf der Fahrt Richtung Süden steigt das Thermometer täglich, unsere Klimaanlage verweigert weiterhin standhaft ihren Dienst, so dass wir uns schwitzend vorwärts quälen. Wir rollen hunderte Kilometer durch die kasachische Steppe, die Sonne brennt erbarmungslos auf uns nieder, es gibt keinerlei Vegetation. Diese Region ist nahezu leer und öde.

Eine lange Pause legen wir am Balkash-See ein, der zu einer Abkühlung einlädt. Doch die Info aus dem Reiseführer, dass durch Umweltverschmutzung nahezu kein Leben mehr im See existiert, hält uns trotz der Hitze davon ab.

Eigentlich beinhaltet unsere Reiseplanung noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten und historische Orte im Süden Kasachstans, aber wir biegen kurzentschlossen auf die kürzeste Strecke Richtung Bishkek in Kirgistan ab. Es ist uns zu heiß für weiteres Sightseeing und im nächsten Land erwartet uns die Bergwelt, die neben niedrigeren Temperaturen eine willkommene Abwechslung von der eintönigen Landschaft der letzten Wochen verspricht.

Kurz vor der Grenze passiert es uns dann auch, bei einer der vielen Polizeikontrollen werden wir angehalten. Doch der Polizist freut sich über uns Deutsche, Klaus schwärmt von Astana und der Expo und mit einer angedeuteten Verbeugung werden wir lachend verabschiedet. Wir finden einen netten Übernachtungsplatz an einem Picknickareal. Kühles Bier und eine lauschige Laube am Flußufer bringen endlich ein bisschen Abkühlung. Doch beim Versuch die vier Bier zu bezahlen, scheitern wir. Die Bedienung missversteht uns und bringt weitere vier Bier. Nun ja, Abkühlung ist Abkühlung und nachdem sich noch zwei kasachische Brüder zu uns mit ihrer Wodkaflasche gesellen, feiern wir feuchtfröhlich unseren Abschied von Kasachstan





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