Die Seidenstraße
5. November 2017:
Die alte Seidenstraße war ein Handelsweg, der von China über Zentralasien, den Iran und die Türkei bis ans Mittelmeer reichte. Dabei gab es nicht eine feste Route, es war ein Netz von Karawanenstraßen.
Ihren Namen bekam sie von der Seide, die von China in den Westen gebracht wurde. Vor allem im Römischen Reich gehörte sie zu den begehrtesten Luxusgütern. Auch viele andere Güter aus China wurden in den Westen transportiert wie Gewürze, Porzellan und vieles mehr. Im Gegenzug kamen u. a. Gold, Edelsteine und Glas in den fernen Osten. Auch Religionen, Kulturen und Wissen - wie z. B. die Papierherstellung - wurden von den Reisenden in fremde Länder getragen.
Die riesigen Karawanen wurden auf ihrer langen Reise in Karawansereien beherbergt. Dabei reisten die Händler nicht die komplette Strecke, sondern handelten mit Zwischenhändlern auf einem Streckenabschnitt, bevor sie mit den neu erworbenen oder getauschten Gütern ihren Rückweg antraten. Wer wie wir die Länder bereist hat, kann sich die unendlichen Strapazen für Mensch und Tier vorstellen. Im Sommer steigen die Temperaturen in den Ebenen Zentralasiens oder im Iran auf über 40°C, im kontinentalen Winterklima kann es empfindlich kalt werden. Dabei mussten auf dem langen Weg viele Gebirgszüge überquert oder endlose Wüsten und Steppen durchwandert werden.
Sowohl in Kasachstan als auch in Kirgistan haben wir bereits einige ihrer Wege gestreift. Doch erst Usbekistan lässt sie für uns lebendig werden. Beim Besuch der Basare oder der alten Karawansereien schließe ich die Augen und fühle mich in das 13. Jahrhundert zurückversetzt. So viel scheint sich hier nicht verändert zu haben, das laute Treiben war in früher Zeit sicherlich genauso lebhaft wie heute.
In Samarkand stehen wir überwältigt auf dem Registan-Platz. Ich bin tief beeindruckt von der Herrlichkeit und der Erhabenheit dieser islamischen Meisterwerke. Drei Medresen - ehemalige Koranschulen und Universitäten - bilden den Registan - den "Sandigen Platz", sicherlich einer der prächtigsten Plätze Zentralasiens. Die Innenstadt ist mit diesen und weiteren bedeutenden und kunstvoll verzierten Bauwerken sowie mit den vielen hübsch angelegten Parks und Gehwegen zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden.
Das historische Zentrum von Buchara lädt zum Verweilen ein. Lauschige Restaurants, die sich im Wasser eines noch aus dem Mittelalter angelegten Wasserspeichers spiegeln, locken uns am lauen Abend. Im Hintergrund ragen Moscheen und Medresen mit ihren verzierten Portalen aus den für Usbekistan typischen blau grünen Fliesen auf. Tagsüber schlendern wir durch die Straßen und den Basar. Alles ist neu renoviert und für die Touristen hergerichtet, aber der Charme der alten Seidenstraße wurde dabei erhalten. Wir bleiben ein paar Tage hängen und genießen diesen ebenfalls von der UNESCO ausgezeichneten Flecken, es ist einfach zu schön hier, um schnell weiterzureisen.
(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)
Das gewaltige Registan Ensemble in Samarkand ist ...
... nicht nur für uns ein tolles Fotomotiv ...
... sondern auch für Dutzende usbekische Brautpaare.
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Doch die ehemaligen Moscheen und Medresen ...
... sind heute nur noch sakrale Hüllen
für profane Touristenbasare.
Seit 2001 ist Samarkand UNESCO-Weltkulturerbe
...
Die ehemals total verfallenen Gebäude wurden erst ...
... in den 1940er-Jahren von den Sowjets wieder aufgebaut.
Der sowjetische Orient sollte somit für ...
... Touristen aus dem Westen attraktiv gemacht werden.
Dabei wurde nicht immer auf den Orginialzustand ...
... oder die historische Entwicklung Wert gelegt.
Im Fokus standen vielmehr die Devisen der Touristen.
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Doch gerade die orientalische Basar-Athmosphäre ...
... hat auch ihren besonderen Reiz.
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Die Bibi-Chanum-Moschee ...
... mit dem riesigen Eingangs-Pischtak
50 Euro entsprechen 500.000 Som -
das sind 100 Scheine,
die in keinen Geldbeutel passen
Doch dafür bekommt man auch sehr viel.
Ein Abendessen für Zwei im schönsten Lokal
am Labi Chaus von Buchara kostet gerade mal neun Euro.
Da hat kein Kamel Grund zum Jammern ...
... und von Wasser allein muss man nicht satt werden.
Das UNESCO-Weltkulturerbe Buchara mit seinen berühmten überdachten Basaren ...
... lädt zu ausgiebigen Shopping-Touren ...
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... sowie entspannt sommerlichen Tagen im November ein.
Die Mir-i-Arab-Medrese ist eine der wenigen religiösen Lehranstalten, die noch in Betrieb ist
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Eines der höchsten Minarette Zentralasiens überragt ...
... die Kalon-Moschee.
Rast vor der Magoki-Attari-Moschee
Der Ark war Wohn- und Regierungssitz der Emire von Buchara.
Eine atemberaubende Pracht aus 1001 Nacht, egal ...
...durch welche Pforte wir schauen.
Unsere Übernachtungsplätze in Usbekistan:
29.10. - 31.10.2017:
Samarkand, Bahodir B&B
31.10. - 05.11.2017
Buchara, Rumi Hostel