23. November 2017:
Bereits Kilometer vor und nach der iranischen Stadt Mashhad begegnen uns riesige Pilgerströme. Die Menschen ziehen in Scharen mit Fahnen bewaffnet dem größten Heiligtum des Irans entgegen. Uns erinnert es an die Pilger auf dem Jacobsweg, die Richtung Santiago de Compostela wandern. Je näher man der Stadt kommt, desto mehr Gläubige sind auf der Straße unterwegs. Mashhad, übersetzt bedeutet dies "Stätte des Martyriums", beherbergt das riesige Imam-Reza-Heiligtum, das allein durch seine Ausmaße von einem Kilometer Durchmesser beeindruckt. Die Pracht innerhalb der Mauern ist atemberaubend. Ein Nichtgläubiger, bzw. ein "religiously excused person" darf nur mit einem Führer den Komplex betreten und einige Bereiche sowie die Grabkammer bleiben ihm verwehrt. Die Frauen müssen einen Chador tragen, die Touristinnen erkennt man an den hellen Gewändern, während die iranischen Frauen ausnahmslos in schwarz gekleidet sind.
Generell fallen auch ausserhalb des Heiligtums die überwiegend schwarz gekleideten Frauen ins Auge. Keine fröhliche Farbe begegnet uns in den ersten Tagen. Das bedeutet aber nicht, dass die Damen der iranischen Gesellschaft auch so düster dreinblicken. Im Gegenteil, sie schauen neugierig und gut gelaunt mit ihren hellwachen Augen durch die Gegend und scheinen stets guter Stimmung zu sein.
In den ersten Tagen führe ich einen - wie mir scheint - fast aussichtslosen Kampf mit meinem Kopftuch. Im Iran gilt für die Frauen eine Kleidervorschrift: Die Haare müssen durch ein Kopftuch bedeckt sein und die Körperformen komplett verhüllt werden. Ständig rutscht mein Tuch und ich ziehe es beinahe jede Minute wieder gerade. Erst als mir eine Deutschiranerin den entscheidenden Tipp gibt, kann ich wesentlich gelassener durch die Straßen schlendern.
Wir wollen schnellstmöglich Richtung Süden und ein bisschen Natur schnuppern. In Kerman absolvieren wir noch pflichtschuldig das Touristensightseeingprogramm, bevor es in die Wüste Lut geht. Im Sommer ist diese Wüste nicht zu befahren, da zu dieser Zeit dort Extremtemperaturen herrschen. Die höchste je gemessene Temperatur soll bei 70°C liegen. Jetzt im November ist es dort immer noch angenehm warm und wir verbringen drei ruhige Tage in der absoluten Einsamkeit. Wir treffen auf keine Menschenseele, was mir eine Pause vom lästigen Kopftuchtragen beschert.
Kurz vor Erreichen des Persischen Golfs biegen wir am Abend in den Geno-Vulkanpark ab. In ihrer Freizeit lieben die Iraner Picknick und Camping. Überall gibt es schöne Parks, die zu jeder Gelegenheit genutzt werden. Die Picknickdecke ist schnell ausgebreitet und schon sitzt die ganze Familie in gemütlicher Runde zusammen. So fühlen wir uns an diesem Abend gut aufgehoben und lauschen noch lange dem vergnüglichen Kreischen der jungen Iranerinnen, die sich auf dem zum Park gehörenden Rummelplatz trotz der vielen Verbote und Vorschriften, denen sie unterliegen, ihre gute Laune nicht verderben lassen.
Neues Land, neue Zeitrechnung:
am 22. Azar 1396 reisen wir in den Iran!
Neues Land, neue Regeln:
Koran 24:30 "... dass sie ihre Tücher um ihre
Kleidungsausschnitte schlagen ..."
Dieses Gesetz der Islamischen Republik Iran
muss überall beachtet werden - sogar im Auto.
Wenn auch als Touristin nicht ganz so streng
wie von der einheimischen Bevölkerung
Schon weit vor Mashhad treffen wir auf Tausende der jährlich 20 Millionen Pilger, ...
... die sich auf den Weg zum wichtigsten Heiligtum ...
... des schiitischen Islams begeben: ...
... dem Imam-Reza-Schrein ...
... und dem prächtigen, drum herum
errichteten Gebäudekomplex.
Der Marmor für die religiösen Prachtbauten wird etwas weiter südlich abgebaut.
Die Iraner(innen) sind neugierig, aufgeschlossen ...
... fröhlich und sehr gastfreundlich.
In der persischen Dichtung steht der Granatapfel
für die weibliche Brust und eine gesunder Gesichtsfarbe.
Ärztehaus in Kerman
Die Hitze im Sommer ist oft unerträglich, ...
... daher sind viele Basare überdacht.
Selbst die Preisschilder sind in einer anderen Schrift:
das Kilo Manderinen kostet
3.000 Toman, bzw. 30.000 Rial, bzw. 0,60 Euro
Markt in Kerman
Alte Karawanserei ...
... auf dem Weg zur Wüste Lut.
Wo geht's lang?
Hier lang wohl eher nicht!
Absolute Einsamtkeit!
Drei Tage treffen wir auf keine Menschenseele
Enjoy - Life Is Good!
Mit Oberflächentemperaturen bis zu 70,7° C im Sommer ist sie einer der heißesten Orte der Erde
Jährlicher Niederschlag: 50mm
Doch angenehm im Winter
Sufi-Grabanlage von Mahan
Hinter jeder Tür verbirgt sich ...
... ein neues Geheimnis.
Bagh-e Shahzadeh, ...
... der Prinzengarten.
Unsere Übernachtungsplätze im Iran:
13.11. - 15.11.2017:
Mashhad, Vali's Homestay
15.11. - 16.11.2017
30km nördlich von Ferdows, Rastplatz
16.11. - 18.11.2017:
Kerman, Akhavan Hotel
18.11. - 21.11.2017
Wüste Lut
21.11. - 22.11.2017:
Mahan, Bagh-e Shahzadeh Prinzengarten
22.11. - 23.11.2017
Geno, Hydrophathy Whirlpool Complex