Im Land des großen Dschingis Khaan


9. Juli 2017:

Lauthals schmettern wir das Lied "Dschingis Khaan" der gleichnamigen Popgruppe durchs Auto, als wir die Grenze passiert haben. Wir sind in der Mongolei, wo der große Feldherr verehrt wird und der Stolz einer ganzen Nation ist. In der Hauptstadt Ulaanbaatar ist er allgegenwärtig. Am Dschingis Khaan Platz steht das moderne Regierungsgebäude, das von einer beeindruckenden Statue des ehemaligen Herrschers dominiert wird, flankiert von zweien seiner Söhne. Er und später seine Söhne erschufen ab ca. 1200 n. Chr. ein Weltreich, das von Peking bis Persien, von Russland bis Tiflis und Ungarn reichte und über 270 Jahre anhielt. Nur wenige Kilometer östlich der Hauptstadt reckt sich ein riesiger Dschingis Khaan auf seinem Pferd in den Himmel. Grimmig blickt er Richtung Osten, vielleicht gefällt ihm unser Gesang nicht. Mit über 30 Metern ist es die höchste Reiterstatue der Welt und die Führerin verweist stolz auf den Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde.

In Ulaanbaatar kommen wir im Oasis Guesthouse unter, es ist DER Traveller Stop in Zentralasien und hier trifft sich jeder Overlander, der mit eigenem Auto oder Motorrad unterwegs ist. Entsprechend interessant werden die Tage, können wir uns endlich mal austauschen, Tipps einholen und mit Gleichgesinnten quatschen. Und das Schönste ist die ausgiebige heiße Dusche, auf die wir seit Wochen verzichten mussten, sieht man von unserer spärlichen Expedi-Dusche und den kalten Bädern im Baikalsee ab. Ahh, welch eine Wohltat und welch ein Genuß! Da kann selbst das Wiener Schnitzel, das im Guesthouse serviert wird, kaum mithalten :-)

Die Mongolei, viereinhalb mal so groß wie Deutschland, hat nur ca. 3,2 Millionen Einwohner. Davon leben die Hälfte in Ulaanbaatar. Sie ist die kälteste Hauptstadt der Welt, wo die Temperaturen im Winter auf bis zu -45°C fallen, im Hochsommer aber bis auf +35°C klettern können, was momentan der Fall ist.

Im Stadtkern konzentrieren sich die wichtigsten Gebäude um den riesigen Dschingis Khaan Platz, hier trifft Klassik auf Moderne, auch die typische Sowjetarchitektur ist zu finden. Die Klöster und Tempel sind unsere persönlichen Höhepunkte. In der Mongolei ist der Lamaismus die vorherrschende Religion. Eine Welt, die wir bis dato noch nicht kennengelernt haben. Umso neugieriger saugen wir alle Eindrücke in uns auf und staunen beim Betreten des Maidari-Tempel über die 25 Meter in die Höhe ragende goldene Statue des Schutzherrn Tibets. Unzählige Gebetsmühlen sind um das Heiligtum errichtet, die die Gläubigen in langer Schlange eingereiht mit Schwung drehen.

Auf der Straße werden wir häufig angesprochen und willkommen geheißen. Deutschland ist sehr beliebt. Uns gefällt die offene und neugierige Haltung der Mongolen, welch ein krasser Gegensatz zu den verschlossenen Russen!





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