Mongolei - weites leeres Land


19. Juli 2017:

Auf der Fahrt durch die Mongolei durchqueren wir endlose Weiten, Landschaft pur, am Horizont eingerahmt durch Berge. Die Besiedlung auf dem Land ist extrem gering, nur zwei Einwohner pro km² sind hier zu finden. Nur hin und wieder stehen einzelne Jurten, dies sind runde feste Zelte, in denen bis heute die Nomaden leben. Viele von ihnen haben riesige Viehherden. Schafe und Ziegen, Kamele, Kühe oder Pferde streifen frei durch die weiten Flächen. Von Zeit zu Zeit werden sie von ihren Besitzern zusammengetrieben, häufig hoch zu Pferd, doch immer öfter wird das Pferd durch das Motorrad ersetzt. Die Mongolen sind fantastische Reiter, selbst die kleinen Kinder scheinen bereits mit ihren Pferden verwachsen zu sein.

Gastfreundschaft wird groß geschrieben. Eine Jurtentür steht jedem Gast offen. Das Gleiche wird aber auch von uns erwartet. Wir stehen mal wieder wildromantisch an einem lauschigen Plätzchen, als ein mongolischer Nomade auf seinem Motorrad vorbeigeknattert kommt. Und schwups, schon steht er mit großen neugierigen Augen in unserem Expedi und staunt. Wir bieten Getränke und Knabbereien an und die Kommunikation klappt irgendwie auch ohne eine gemeinsame Sprache. Ein Lächeln und Freundlichkeit wird auf der ganzen Welt verstanden. Begeistert lässt er sich fotografieren und winkt uns zum Abschied zu.

In der Nacht wackelt unser Expedi und wir schrecken aus dem Schlaf, Klaus springt aus dem Bett. Aber es ist kein Bösewicht, der an unserer Tür rüttelt, es ist eine Horde Pferde, die sich genüßlich an unserem Reserverad reiben und Klaus mit bösen Blicken anschauen, als er seinen Kopf aus dem Fenster streckt und sie zu vertreiben versucht.

Auf der Fahrt von Ulaanaaaar in die Wüste Gobi verlassen wir die Asphaltstraße, eine der wenigen, die durch die Mongolei führen. Es ist wieder Pistefahren angesagt. Leider entpuppt sie sich diesmal als übelste Wellblechpiste. Es ist 36 Grad heiß, es stürmt, unsere Klimaanlage im Fahrerhaus verweigert weiterhin ihren Dienst, so dass durch die geöffneten Fenster Sand und Staub geblasen werden. Wir sind genervt von der schrecklichen Rüttelei und als plötzlich ein Klappern von außen ertönt, verheißt dies nichts Gutes. Unsere Auspuffaufhängung verabschiedet sich und der Auspuff droht herunterzufallen. Mal wieder muß unser bordeigener Mechaniker improvisieren ...

Als wir unser Lager direkt vor der langen Sanddüne aufschlagen und uns barfuß durch den heißen Sand hinauf kämpfen, sind die Strapazen fast vergessen. Kamele weiden in der Nähe, alle Klischees werden erfüllt. In der Nacht wackelt wieder der Expedi, diesmal von einem Sturm, der uns trotz der 30 Grad zwingt, unser Hochdach herunterzulassen und alle Fenster zu schließen, wollen wir am nächsten Morgen nicht inmitten einer neuen Sanddüne in unserem Expedi aufwachen. Es wird eine heiße und unruhige Nacht!





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