Theater auf dem Daumen

30. April 2018:

Was für ein Theater! Allerdings ist das antike Theater bei Argos nur ein Vorgeschmack auf das, was wir in Epidauros noch sehen werden. Dieses hier war mit 20.000 Sitzplätzen sogar das größte Theater der Antike, während das viel bekanntere und sehr gut erhaltene in Epidauros "nur" 14.000 Zuschauern Platz bot. Die Akkustik ist auch heute noch hervorragend, was ein Lehrer seinen Schülern während eines Ausfluges in das UNESCO-Welterbe anschaulich demonstriert. Auch die übrigen zahlreichen Besucher lauschen gespannt und der anschließende Applaus hallt durch das riesige Rund. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass diese Bauwerke bereits um 300 v. Chr. entstanden.

Aber zuerst bleiben wir in Nafplio mal wieder einige Tage hängen. Der hübsche Touristenort bietet Wohnmobilisten eine Übernachtungsmöglichkeit direkt im Stadtzentrum auf dem großen Parkplatz am Hafen, was auch eifrig genutzt wird. So bietet sich die Gelegenheit abends auf ein Glas Wein oder ein Abendessen die wenigen Schritte zu den vielen gemütlichen Tavernen zu schlendern. Eine wunderbare Konstellation, die für jede Seite nur Vorteile bringt. Normalerweise ist das wilde Campen in Griechenland verboten und die meisten Campingplätze sind nicht in Fußnähe zum nächsten Ort. Auch wir bummeln durch die nette Fußgängerzone, kaufen Souvenirs und finden wieder eine dieser wunderbaren Konditoreien mit seinen unwiderstehlichen Köstlichkeiten!

Und weil wir in den letzten Wochen so viele Kilometer schon gewandert sind, beschließen meine Wanderschuhe in den Streik zu gehen und die Sohle löst sich fast komplett vom Schuh. Ist das denn die Möglichkeit! Aber ein Schuster ist schnell gefunden und für vier Euro laufe ich bereits wieder mit fest verklebter Sohle den wunderschönen Spazierweg von Nafplio entlang des Meeres, hinauf zur Palamidi-Festung und die 999 Stufen wieder herab.

Auf der Fahrt Richtung Süden finden wir an der Straße einen Abzweig zum Kloster Avgo und beschließen spontan, ein weiteres Mal die Festigkeit meiner Wandersohle zu testen und wandern hinauf. Vor hunderten von Jahren wurden viele Klöster Griechenlands in einsamer Umgebung hoch oben in den Fels hineingebaut, so auch dieses aus dem 11. Jahrhundert. Wir haben Glück und treffen auf einen von nur zwei Mönchen, die dort oben leben und erfahren viel über seine Geschichte.

Das hübsche Ermioni begeistert uns mal wieder völlig, wenngleich wir beinahe in seinen engen Gassen mit unserem Expedi hängen bleiben. Wir wissen schon gar nicht mehr, wie wir die ganze Begeisterung beschreiben sollen. Das gleiche gilt für den netten Ort Paleo Epidauros, wo wir - wen wundert es inzwischen noch - auf diesem bezaubernden Camping mit dem Urlaubsflair viel länger verweilen als geplant. Also - Koffer packen und selber erleben!

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