Alles wird gut!


04.09.2022:

Wir haben uns fest vorgenommen, Montenegro nicht zu mögen. Als wir vor einigen Wochen von Serbien kommend nach Albanien die 100 Kilometer Transit durch Montenegro fuhren, hatten wir wahrlich kein nettes Miteinander. Auch jetzt, nachdem wir Albanien verlassen und ein zweites Mal einreisen, werden wir alles andere als freundlich empfangen. "So nicht!", denken wir und fahren verärgert hinauf in die Tara-Schlucht. Schon die Fahrt durch den Canyon verbessert unsere Laune schlagartig. Als wir dann auf den hübschen Campingplatz im Durmitor Nationalpark rollen und die nette Besitzerin uns hilfsbereit unsere vielen Fragen zur Umgebung beantwortet, sind wir schon fast besänftigt. Die Wanderung zum Schwarzen See gefällt uns so gut, dass wir sogar begeistert sind. Hallo - begeistert von Montenegro???

Nun ja, warten wir ab, was noch auf uns zukommt. Die Strecke zur Adriaküste fahren wir ausnahmsweise auf der Autobahn, eigentlich so gar nicht unser Reisestil, aber wir haben einfach keine Lust, schon wieder über alle Berge zu kurven. Nagelneu mit unzähligen modernen Tunneln und Brücken präsentiert sich der Highway, wir sind mehr als beeindruckt. Eine geringe Maut wird fällig, dafür haben wir die Strecke aber fast für uns alleine.

Die Altstadt von Budva ist so schnuckelig und malerisch, der Gang auf der Stadtmauer für uns ein Highlight. Überhaupt präsentiert sich der Ort mit nett angelegter Uferpromenade, wo sich die Menschen tummeln, wir genießen den gepflegten Trubel.

Bei der Fahrt hinauf in den Lovcen Nationalpark ist nicht nur der Blick hinunter auf die Bucht von Kotor atemberaubend, auch bei der engen einspurigen Strecke halte ich immer mal wieder die Luft an und mache mich so klein wie möglich, vielleicht kann sich der Gegenverkehr so besser an uns vorbeiquetschen. Leider haben wir heute Pech mit dem Wetter und es fängt an, in Strömen zu regnen, so dass wir nicht viel von der beeindruckenden Landschaft des Nationalparks haben. Dafür scheint am nächsten Tag wieder die Sonne und die Fahrt um den Fjord, der allerdings kein Fjord ist, sondern nur eine Bucht (man lernt ja ständig etwas dazu), sowie der Besuch der Altstadt von Kotor bringt uns wieder in Hochstimmung. Derart gut gelaunt verlassen wir nun endgültig Montenegro, versöhnt und (psst!) auch begeistert!



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