Basis: Fahrzeug, Kabine, Hilfsrahmen, Türen, Fenster, Anbauten und Materialien


Das Expeditionsmobil muss geländegängig sein. Es wird nicht als Heavy-Duty Off-Road-Spielzeug genutzt, soll jedoch extrem schlechte Schotter- und Wellblechpisten sowie verschlammte Straßen befahren können, ohne dass die Substanz des Fahrzeuges nachhaltig beschädigt wird.

Das Auto darf keine anfällige Elektronik haben, welche in abgelegenen Teilen der Welt nicht repariert werden kann. Vierradantrieb, robuste Karosserie, Verzicht auf Elektronik und 3,5 Tonnen Zulassung bietet nur der Toyota HZJ 79 - das Buschtaxi. In Deutschland zwar nicht durch Toyota vertrieben, doch bei speziellen Händlern erhältlich.

Die Kabine muss mindestens so stabil sein wie die Basis. Durch die Aluminiumbauweise ist das Fahrzeug leichter und unempfindlicher gegen Fremdeinwirkung als GFK. Das Fahrzeug soll das ganze Jahr über in unterschiedlichen Klimaregionen von zwei Personen bewohnbar sein. Große Ansprüche werden an die Einbruchssicherheit gestellt. Die Eigenschaft des Faradayschen Käfigs schützt vor Blitzeinschlag in die Kabine. Alle Oberflächen innen und außen sollen pflegeleicht sein.


Basisfahrzeug:

  • Toyota Landcruiser HZJ79
  • Baujahr: 2007 (neues Chassis, altes Armaturenbrett)
  • Schadstoffklasse 3 (gelbe Plakette). Da der Wagen noch mit Katalysator auskommt, ergibt sich die optimale Kombination aus altem Motor und neuem Motorraum: Der Platz im Motorraum ist ausreichend für vier Batterien (Fahrzeugbatterie plus drei Innenraumbatterien). Zusätzlich würde noch ein Lufttank für den Kompressor Platz finden. Ein Luxus, über den neuere Buschtaxi mit aufwendiger Abgastechnik nicht verfügen!
  • Saugdiesel mit 4.163ccm Hubraum, 6 Zylindern in Reihe, 96KW (130PS) Leistung und einem Drehmoment von 285/2000
  • Zuschaltbarer Vierradantrieb, Differenzialsperren vorne und hinten, Untersetzungsgetriebe (2,295:1)
  • Zwei Tanks, getrennt schaltbar mit je 90 Liter Diesel
  • Schweres Fahrwerk mit 11-lagigem Blattfederpaket hinten
  • Verbrauch: Normalerweise 15 Liter/100km, im Gelände und auf Höhen über 3.000 Metern 20 Liter/100km und mehr

Maße und Gewicht:

Fahrzeug Gesamt:

Länge: 5.950mm
Breite: 2.000mm
Höhe: 2.950mm
Leergewicht: 3.000kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 3.500kg

Kabine:

Länge mit Alkoven: 4.500mm
Länge ohne Alkoven: 2.850mm
Breite: 1.980mm
Höhe: 2.080mm

Konstruktion der Kabine:

  • Alu-Rahmenprofil - 3 mm, komplett verschweißt
  • Alu-Sandwichplatten, Aufbau: 1 mm Alu, 40mm PU-Schaum, 1 mm Alu
  • Alu-Winkel 400 x 400 x 30mm als Innenverstärkung an den Stoßkanten
  • Gesamte Kabine mit 2-Komponentenkleber verklebt und mit Senknieten vernietet
  • Dach komplett begehbar
  • Gesamtgewicht: ca. 400 kg zzgl. Hubdach (ca. 60 kg)

Die Kabine ist über einen Alu-Hilfsrahmen an acht Punkten über Gummilager (Seltenblöcken) mit der Fahrzeugbasis verbunden.

Maße:

Alu-U-Profil (B x H x S): 50 x 80 x 5mm
Gummilager (Selentblöcke): 60 x 120 mm

Um die Verwindung des Fahrzeuges im Gelände zu ermöglichen, sind Kabine und Auto nicht fest miteinander verbunden. Um während der Fahrt Luftverwirbelungen zwischen Alkoven und Kabine zu vermeiden, ist ein Windlauf verbaut. Dieser senkt den Spitverbrauch und dämmt Fahrgeräusche.

Wohnkabine und Fahrerhaus sind durch eine Türe (590 x 590mm) verbunden. Sie ist ausschließlich als Durchgang für Notfallsituationen konzipiert. Die Türe ist 40 Millimeter dick und durch eine doppelte Sicherung von Innen verschlossen. Aus dem Fahrerhaus kann die Verbindungstür nicht geöffnet werden (besonders wichtig für RoRo-Verschiffungen). Soll die Türe während der Fahrt geöffnet bleiben, kann sie entweder komplett entfernt werden oder wird durch einen Tenax-Knopf offen gehalten.

Kabine und Fahrerhaus sind durch einen Faltenbalg miteinander verbunden, der die Verwindung des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt.

Fazit nach 10 Jahren: Die Dämmung der Tür ist mangelhaft. Kalte Luft aus dem Fahrerhaus dringt ins Kabineninnere. Daher wurde mit 19mm dicker Armaflexplatte die Tür zusätzlich gedämmt.

Um kriminelle Elemente frühzeitig abzuschrecken, war uns wichtig, dass die Kabinen-Eingangstür bereits von außen einen massiven Eindruck erweckt.

Sie besteht ebenfalls aus Aluminium, hat ein ausgeschäumtes Hohlprofil und ist thermisch entkoppelt.


Die Schließung erfolgt über ein Zylinderschloss mit Dreifachverriegelung. Wir haben den hochwertigen Schließzylinger EVVA 3KS plus verbaut.

Tipp: Sollte jemand versuchen das Auto aufzubrechen, wird er/sie das mit großer Wahrscheinlichkeit über das Schloss machen. Aus diesem Grunde haben wir als Austausch einen Ersatzschließzylinder dabei.


Bei der Dreifachverriegelung greifen starke Haken in das Türband.

Große Fensterflächen haben wir bereits bei unseren Ducato- und VW-Bus-Ausbauten schätzen gelernt und wollten darauf auch nicht bei der Expeditionskabine verzichten. Fenster bringen Licht, Wärme, Aussicht und steigern das Wohlbefinden. Darüber hinaus will ich immer und überall in der Lage sein, zu schauen, was außerhalb des Fahrzeuges passiert. Die Fenster sind so hoch angebracht (über zwei Meter), dass von außen niemand ohne Weiteres in die Kabine schauen kann.

Die KCT-Fenster waren eine der kostspieligsten Investitionen in die Kabine, doch rückblickend haben wir es nicht bereut. Wir haben 3 KCT-Hartglasfenster in der Standartgröße 1000 x 600mm (zwei im Wohnbereich auf Fahrer- und Beifahrerseite, eins hinten an der Küche) und eins als Sonderanfertigung 500 x 400mm im Badezimmer hinten. Alle Fenster haben eine Sonnenschutzbeschichtung. Normalerweise wird für die Fenster eine dickere Wandstärke benötigt. Doch durch einen aufgesetzten Zusatzrahmen außen wird dies ausgeglichen.

Die größten Vorteile der Fenster für uns sind:

  • kein Zerkratzen bei Offroad-Fahrten durch Zweige
  • einbruchshemmend und einschlaggeschützt
  • Klarglas lässt die Sonne in natürlichen Farben durch
  • die leichte Spiegelung erschwert den Blick ins Auto
  • einfach zu reinigen


Die Fenster sind von innen stufenlos verstellbar. In geschlossenem Zustand sind sie zweifach verriegelt und absolut wasser- und staubdicht. Es ist möglich, die Fenster in Lüftungsstellung zu verriegeln.

Sowohl Innen-, als auch Außenrahmen sind sehr glatt und ohne Vertiefungen konstruiert, so dass das Reinigen recht einfach ist. Da das Fenster in voll geöffnetem Zustand im oberen Drittel des Rahmens angeschlagen ist, kann man die Fensteraußenseite leicht von innen reinigen (von außen können die Fenster aufgrund der Höhe ohne Steighilfe nicht komplett gereinigt werden).

Fazit nach 10 Jahren: Wir haben die Anschaffung nie bereut. Die Fenster zeigen auch nach intensiver Beanspruchung kaum Verschleißspuren. Kunststofffenster hätten wir schon längst austauschen müssen. Die Ersatzteilversorgung ist auch nach 10 Jahren problemlos (wir bekamen ein neues Schließband am Küchenfenster von KCT kostenlos eingebaut - perfekter Service!). Beachten sollte man jedoch das hohe Gewicht der Fenster: Nur wer noch Gewichtsreserven hat, kann die Fenster guten Gewissens in ein Fahrzeug bis 3,5 Tonnen einbauen.

An allen vier Fenstern haben wir die KCT-Insekten- und Sonnenschutzrollos angebracht. Die Rollos sind so gearbeitet, das tatsächlich keine Insekten über die Seitenschienen eindringen können. Sandflies kommen jedoch prolemlos durch. KCT bietet zwar auch Insektenrollos speziell für Sandflies an, doch lassen bereits die normalen Insektenrollos so wenig Luft durch, dass wir noch engmaschigere Netze nicht installieren würden. (Fazit nach 10 Jahren: Mittlerweile haben wir ein rund 3 m² großes Lüftungsnetz gegen Sandflies in der vorderen Lüftungsöffnung unseres Stoffes im Hubdach.)

Bei geschlossenen Sonnenschutzrollos dringt kein Licht nach draußen, was wir insbesonere schätzen, wenn wir wild campen und keine Aufmerksamkeit erregen wollen.

Wir haben die Rollos abweichend vom Standard installieren lassen: Das Sonnenschutzrollo ist unten, das Insektenrollo oben. Dadurch können wir die Sonnenschutzrollos teilweise schließen und sind vor neugierigen Blicken von draußen geschützt.

Damit wir auch während der Fahrt den Durchblick haben, wurde ein WAECO-PerfectView LCD590 Rückfahrkamerasystem installiert. Das System setzt sich zusammen aus dem 5"-Farbmonitor M511L und der Twin-Camera CAM33C.

Der Monitor wurde an Stelle des orginalen Toyota-Rückspiegels aufgehangen und ist komplett zu entfernen (besonders wichtig für RoRo-Verschiffungen).

Beim Einlegen des Rückwärtsganges wird automatisch auf das 140° Farbkameramodul umgeschaltet, das für eine optimale Nahsicht beim Rückwärtsfahren sorgt. Zur akustischen Unterstützung ist die Kamera in diesem Modus zusätzlich mit einem Mikrofon ausgestattet, was das Einweisen durch den Partner noch mal erleichtert.

Ergänzend ist ein 40° Farbkameramodul für die Weitsicht nach hinten eingebaut. Da ich schon früher immer sehr intensiv über Spiegel gefahren bin, empfinde ich diese Ansicht während der Fahrt als sehr angenehm.

Fazit nach 10 Jahren: Wir haben zwar immer noch die gleiche Rückfahrkamera und sind sehr zufrieden damit, doch leider ist das Kameramodul sehr feuchtigkeitsanfällig und fällt dann zeitweise aus.

Als Sicherheitsfeature hatten wir zuerst das Reifendruck Kontrollsystem TireMoni TM-260 installiert. Die Idee des Systems finden wir sehr gut, doch leider ist die Qualität mangelhaft. Wohlweislich haben wir uns bei Kauf schon für ein System mit drei Achsen (also sechs Sensoren) entschieden, denn leider fallen die Sensoren häufig aus bzw. zeigen weit überhöhte Werte an. Wenn man die Fehlertoleranz ermittelt hat, kann man aber auch weiterhin mit den fehlerhaften Sensoren fahren, muss dann halt immer ein wenig im Kopf rechnen.


... werden die Original-Ventildeckel gegen die TireMoni-Sensoren ausgetauscht. Circa einmal im Jahr müssen die Batterien in den Sensoren getauscht werden (ausreichend Ersatz mitnehmen, können im Ausland teilweise empfindlich teuer sein).

Wir haben bereits einmal sehr gute Erfahrungen mit dem System gesammelt, als - für uns so frühzeitig ansonsten unbemerkt - Luft aus einem Loch entwich. Wir hatten so ungefähr 30 Sekunden Zeit, um einen geeigneten Platz für den Reifenwechsel zu finden.

Nach 10 Jahren haben wir auf das Favoto Reifendruckkontrollsystem umgestellt. Das Komplettsystem war preiswerter als zwei neue Sensoren von TirMoni.Die Installation ist sehr einfach: Die vier Sensoren werden gegen die vier Ventilkappen ausgetauscht, der Monitor im Fahrerhaus befestigt und die Grenzwerte programmiert. Der kleine Monitor zeigt Reiendruck und Temperatur, Druckverlust in einem der Reifen wird durch ein akustisches Signal angzeigt.

Der Einstieg zur Kabine beträgt 85cm, den wir mit einer elektrisch ausfahrbaren Treppe überwinden. Früher wurde die Treppe beim Starten der Zündung automatisch eingefahren. Mittlerweile haben wir diese Funktion zurückgebaut und betätigen die Treppe ausschließlich über den Schalter an der Eingangstür.

Verbesserungsvorschlag: Die Treppe wird durch den Hinterreifen während der Fahrt extrem verdreckt. Ein kleines Blech in den Maßen der eingefahrenen Treppe direkt vor die Treppe hinter dem Reifen montiert, würde hier schon helfen.

Die Rückfahrbeleuchtung ist unterhalb der Kabine in einem speziellen, aus dickem Alu-Riffelblech konstruierten Lampenträger verbaut. Dadurch ist ein Glühbirnenwechsel ganz einfach zu bewältigen. Bei einer Fahrt durch den Straßengraben sind wir einmal sehr feste hinten mit der Kabine aufgesetzt. Der Stoß wurde jedoch komplett vom Lampenträger aufgefangen.

Fazit nach 10 Jahren: Mittlerweile baut Alpha-CAB die Rückleuchten direkt an die Kabine. Das verbessert den Böschüngswinkel deutlich.

Die Beleuchtungseinsätze des Lampenträgers sind hinten durch ein schräg nach oben verlaufendes Blech gegen Steinschlag geschützt.

Verbesserungsvorschlag: In der so konstruierten kleinen Wanne sammelt sich der komplette Dreck, der durch die Reifen hochgeschleudert wird und verbindet sich zusammen mit Wasser zu einer festen, etliche Kilogramm schweren Masse, die bei jeder Wagenwäsche mit sehr viel Wasser herausgespült werden muss. Besser wäre es, vor die Glühbirnen von hinten einen kleinen, abnehmbaren Kasten zu schrauben.

Die zwei Original Bundeswehr Aluminium Luftlandebleche haben uns schon häufig aus misslichen Situationen geholfen. Sie sind auf der Fahrerseite mit Sandblechhaltern an den Zurrschienen mit verschließbaren Schnappverschlüssen befestigt. Dadurch sind sie sehr leicht zugänglich.

Tipp: Sandbleche mit wasserdichten Schlössern gegen Diebstahl sichern. Wir hatten immer wieder Probleme, dass wir die Schlösser bei Bedarf aufbrechen mussten, weil der Schließmechanismus völlig verrostet war.

Wir haben stets ein vollwertiges Ersatzrad BFGoodrich All-Terain T/A LT 265/75R16 Load Range E (bis 80 PSI) dabei. Wir rotieren das Ersatzrad mit den anderen vier Reifen am Fahrzeug alle 10.000 km.

Als ersten Reifensatz haben wir Load Range D gefahren, die jedoch für das Gewicht eines solchen Fahrzeuges und die starken Stöße durch Wellblechpisten ungeeignet waren und Hühnerei große Beulen am Felgenanschluss geworfen haben.

Wir haben zwei Original Ersatzradhalterungen in Kabinenfarbe lackiert, die wegen des Gewichtes mit Gegenplatten fixiert sind.

Fazit nach 10 Jahren: Inzwischen verzichten wir auf eine zweites Ersatzrad und - aus Gewichtsgründen - auch auf die zweite Eratzradhalterung. Warum? Reifen bekommt man in jeder Ecke dieser Welt problemlos geflickt. Und bei einem Platten in einsamen Gegenden? Dafür gibt es sehr gute Reifenflicksets. Wir konnten immer noch viele hundert Kilometer mit selbstgeflickten Reifen fahren.

An allen vier Ecken des Fahrzeuges haben wir oben kleine Zurrschienen angebracht. Dienten diese ursprünglich dazu, die fertige Kabine auf das Fahrzeug zu heben, so haben wir sie sehr schätzen gelernt, um dort alle möglichen Dinge, wie beispielsweise Wäscheleine oder Solardusche aufzuhängen.

Damit wir für unsere Hängematte nur noch einen Baum benötigen haben wir in optimaler Höhe auf der Beifahrerseie ebenfalls eine Airline Halbrund Aufbau Schiene Standard angebracht. Ergänzend haben wir noch diverse Zurrschienen auf dem Dach.

Auf beiden Seiten des Fahrzeuges verläuft in zwei Metern Höhe eine drei Meter lange Kederschiene zur Aufnahme des Sonnensegels. Eine etwas höhere Anbringung wäre zwar optimaler gewesen, ging jedoch nicht wegen des Fensters, bzw. über dem Fenster wäre das Einfädeln des Sonnensegels nicht mehr zu handhaben gewesen.

Fazit nach 10 Jahren: Mittlerweile haben wir das preiswerte Sonnensegel von Reimo mit Schraub-Teleskopstangen gegen die Sackmarkise Safari Twin von Howling Moon ausgetauscht. Das komplette System mit Markise und Stangen ist während der Fahrt in der Kederschine (wahlweise Beifahrer- oder Fahrerseite) eingehangen, beansprucht keinen Stauplatz im Fahrzeug und ist sehr widerstandsfähig.

Für die Außenbeleuchtung nutzen wir (recht stylisch und unverwüstbar) eine ehemalige Kennzeichenbeleuchtung vom Landcruiser. Die Lampe wird von Innen geschaltet.

Verbesserungsvorschlag: Statt die Lampe direkt neben der Tür anzubringen, würde es mehr Sinn machen, sie über dem Außensitzplatz - also oberhalb des Außenstaufaches - zu befestigen. Direkt neben der brennenden Lampe schwirren die Insekten, die beim Öffnen der Türe direkt in die Kabine fliegen.

Für den Innenausbau der Kabine wurde eine Vielzahl von Materialien verwendet:

Im Sichtbereich: Fichte, 3-Schicht-Platten, 13mm

Alle Holzarbeiten im Sichtbereich wurden extrem sorgsam, millimetergenau und mit Liebe zum Detail gefertigt. Alle Rundungen - auch von Lüftungsöffnungen - wurden übergangslos ausgesarbeitet.

Wegen der warmen Atmosphäre haben wir uns gezielt für einen Ausbau in Fichtenholz entschieden. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Echtholz anfälliger gegen Kratzer ist als laminiertes Material. Auch ist der Austausch von einzelnen Elementen nach einigen Jahren schwieriger, da Holz sehr stark nachdunkelt.

Fazit nach 10 Jahren: Wenn wir neue Fahrzeuge sehen, sind wir manchmal neidisch auf die modernen Oberflächen. Doch während die Mode mal Hochglanzoberflächen, mal matte Oberflächen bevorzugt und auch Farben einer Modewelle unterliegen, ist Holz einfach zeitlos. Während Polster nach 10 Jahren ausgetauscht werden können, muss man mit den Möbeloberflächen die gesamte Lebensdauer der Kabine leben. Wir haben unsere Entscheidung nicht bereut.

Für den nicht sichtbaren Bereich, wie Trennwände und Einlegeböden wurde Birke Multiplex, 6,5 mm verarbeitet.

Obwohl wir durch sehr unterschiedliche Klimaregionen fahren, extreme Hitze und starke Luftfeuchtigkeit im schnellen Wechsel mit sehr kalten Temperaturen erleben, hat sich noch kein Möbelteil verformt. Die Schubladen schließen genauso zuverlässig wie am ersten Tag, die Schranktüren sind weiterhin plan und nirgendwo ist etwas aufgequollen.

Für den Bau des Staukastens im Podest, der stark durch unser Körpergewicht beansprucht wird, wurden Birke Siebdruckplatten in 9 bzw 12mm Stärke verbaut.

Sowohl die Arbeitsplatte in der Küche, als auch der Tisch sind aus Resopal beschichtetem Mulitiplexholz in der Stärke 15mm. Sie sind durch das gesprenkelte Muster optisch sehr schmutzunempfindlich. Am Tisch löste sich leider an einer Kante die Laminierung.

Der Bodenbelag besteht aus völlig unempfindlichem, marmoriertem Linoleum.

Im Eingangsbereich ist ein Platte aus Aluriffelblech verlegt. Neben der besonderen Optik wird hierdurch der Ausbau der elektrischen Treppe im Schadensfall erleichtert.

Schubladen und Schranktüren werden während der Fahrt durch Push-Locks verschlossen.

Fazit nach 10 Jahren: Die Push-Locks sind aus Plastik. Wo sie mit den Türen/Schubläden verschraubt sind, bricht irgendwann das Plastik. Ein Expeditionsmobil wird halt doch extremeren Rüttelpisten ausgesetzt als ein herrkömmliches Wohnmobil.

Nicht auftragende Kompressionsverschlüsse schließen Sitztruhe, Podest und (in der abschließbaren Variante) die Außenstaufächer.

Die Türe des großen Außenstaufaches wird mit Hilfe einer Gasdruckfeder nach oben gedrückt.

Verbesserungsvorschlag: Da im Laufe der Zeit alle Gasdruckfedern an der Kabine kaputt gegangen sind, würde ich sie zukünftig nur noch dort einbauen, wo es wirklich notwendig ist. Bei Stauraumklappen wäre ein seitliches Aufklappen bzw. nach unten Klappen die bessere Alternative.

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