Durch den Palmenwald bis nach Campeche


Petra, 5. Mai 2011:

Voller Tatendrang sind wir endlich wieder unterwegs. Ein Blick in Karte und Reiseführer und Klaus hat sie ausgemacht - die kleine Piste entlang einer Landzunge. Anfangs noch ein herrlich gelegenes, mit vielen Schlaglöchern versehenes Sträßchen, das plötzlich jedoch einfach aufhört zu existieren. Der im letzten Jahr wütende Sturm "Norte" hat sie weggerissen. Für unseren Expedi natürlich kein Problem, fahren wir einfach weiter über die kurzerhand von den Bewohnern dort angelegte Piste durch den Palmenwald. Ein Übernachtungsplatz wäre nun nicht schlecht, so frage ich einen Mann, ob wir uns neben sein Haus stellen dürfen. Es ist weniger ein Haus als eine Hütte, aber das Heim seiner Familie. Si, claro - kein Problem, er hängt uns kurzerhand seine Hängematten am Strand in den Schatten einer Palapa. Abends bedanken wir uns bei unserer Gastfamilie mit Bier und Getränken, bekommen dafür im Gegenzug noch ein einfaches Abendessen. In der Nacht stehen wir mitten im Palmenwald und die Palmwedel rauschen in der sternenklaren Nacht. Die Fahrt durch den Palmenwald sowie dieser Stellplatz wird ein Highlight auf unserer Tour bleiben.

Unser Ziel ist Campeche, dessen Centro - die Altstadt wurde 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt - uns ausserordentlich gut gefällt. Das Stadtbild wird geprägt von der 3,5 Meter dicken und von acht Türmen flankierten Stadtmauer sowie zwei am Stadtrand gelegenen Forts. (siehe Hintergrund)

Auch hier finden wir einen sehr originellen Übernachtungsplatz. Wir stehen für drei Nächte bei Anita - einer sehr netten 91-jährigen Mexikanerin - im Vorgarten. Früher hatte sie einen Campingplatz, heute bietet sie kleineren Wohnmobilen (max. 3 passen in den Garten) bei sich eine Unterstellmöglichkeit. Die Busverbindung ins Centro ist hervorragend, so lernen wir auch mal den öffentlichen Nahverkehr kennen.



Hintergrund: Campeche wurde 1540 n. Chr. von den Spaniern gegründet. Die reichen Gold und Silbervorkommen, aber auch Zuckerrohr oder Sisal zur Herstellung von Tauen und Seilen, wurden von den Spaniern von Mexiko in die Alte Welt verschifft. Campeche litt 200 Jahre unter den Angriffen von Piraten, die es auf die mit Gold und Silber reich beladenen Schiffe abgesehen hatten. Nach einem besonders brutalen Piratenüberfall im Jahre 1663 beschloß man, eine dicke Stadtmauer mit acht Wachtürmen um die Stadt zu bauen. Dadurch wurde Campeche zu einem uneinnehmbaren Hafen in der Neuen Welt.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Endlich wieder on the road - oder besser -
mitten in den Kakteen auf der Suche nach ...


... einem netten Kaffeepäuschen.


Beladener LKW mit Zuckerrohr


Wo früher die Straße entlanglief,
fährt man nun über halbe Kokosnuss-Schalen als Fahrspur ...


... oder über eine Piste ...


... mitten durch den Palmenwald.


Unsere nette Gastfamilie,
auf dessen Grundstück wir übernachten dürfen.


Faul in der Hängematte ...


... am Golf von Mexiko.


Campeche ...


... seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe.


...


...


...


Im Mercado ...


...


Spezialität in Campeche - Haifisch


... oder doch lieber ein Schweinskopf?


Nicht nur an den Patios erkennt man ...


... die alte spanische Kolonialstadt.


Eine dicke Stadtmauer mit Wachtürmen ...


... half bei der Verteidigung gegen Piratenübergriffe.


Genauso wie die zwei Forts an den Stadtgrenzen


Heute geht es dagegen etwas beschaulicher zu,
Fledermaus ...


... und Leguane geben sich hier ein Stelldichein.


Kunstvolle Maya-Jademaske ...


... sowie altes Tongefäß aus Maya-Zeit.






Unsere Campingplätze in Mexico:


30.4. - 1.5.2011: Am Golfo de Mexico im Palmenwald
N18,38001 W93,62106


1.5. - 2.5.2011: Freedom Shores, Isla Aquada


2.5. - 5.5.2011: In Anitas Vorgarten
New Samula, Campeche